Neue Brücke in Münchendorf
BEZIRK MÖDLING. Mit dem Einschub der neuen Triestingbrücke in Münchendorf wurde in der vergangenen Woche beim zweigleisigen Ausbau der Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt ein weiterer wichtiger Mosaikstein gesetzt: Das neue Tragwerk hat ein Gewicht von 380 Tonnen (ohne Oberbau und Lärmschutz), ist 62,4 Meter lang, 8,25 Meter breit und 6,6 Meter hoch. Das Einschieben der Stahlbrücke wurde mit einem sogenannten SPMT-Fahrzeug (Self-Propelled Modular Transporter) mit 20 Achsen durchgeführt und hat vier Tage in Anspruch genommen. Im Zuge der Sommersperre haben in den vergangenen Wochen alle notwendigen Vorarbeiten stattgefunden. Am Vormontageplatz wurde der Zusammenbau des Stahltragwerkes inklusive Korrosionsschutzarbeiten durchgeführt. Nach dem Abtrag von Oberbau und Oberleitung wurde die Verschubfläche vorbereitet. Davor wurden die Widerlager und Hilfsstützen fertiggestellt. Die Kosten für das Stahltragwerk liegen bei rund 2,5 Millionen Euro.
Zweigleisiger Ausbau der Pottendorfer Linie
Der Ausbau der Pottendorfer Linie zählt zu den Schlüsselprojekten an der Südstrecke. Bis 2023 entsteht eine durchgehend zweigleisige Verbindung zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt. Die Maßnahmen teilen sich in zwei Etappen. Die erste davon startete 2016. Bis 2019 erhalten die Bahnhöfe Hennersdorf, Achau und Münchendorf ein attraktives, einladendes Erscheinungsbild und rundum barrierefreie Zugänge. Auf der Strecke zwischen der Wiener Stadtgrenze und Münchendorf wird zum bestehenden Gleis ein zweites hinzugelegt.
In der zweiten Phase erfolgt der zweigleisige Ausbau im Abschnitt Ebreichsdorf. Danach ist die Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wr. Neustadt durchgehend zweigleisig ausgebaut. Gemeinsam mit der Südstrecke ist dann die Viergleisigkeit zwischen Wien und Wiener Neustadt hergestellt und die Voraussetzungen für ein besseres Angebot sowohl im Fernverkehr als auch im Nahverkehr für tausende Pendlerinnen und Pendler südlich von Wien sind geschaffen. Die Investitionssumme für das Projekt beläuft sich auf rd. 585 Mio. Euro.
Modernisierung der Bahnhöfe
Im Zuge der Ausbaumaßnahmen werden die Bahnhöfe Hennersdorf, Achau und Münchendorf modernisiert bzw. der Bahnhof in Ebreichsdorf in neuer Lage errichtet. Gehobene Bahnsteige ermöglichen den Fahrgästen in Zukunft ein leichtes Ein- und Aussteigen in moderne Nahverkehrszüge. Es entstehen neue attraktive Verkehrsstationen mit witterungsgeschützten Bahnsteigen, transparenten Wartekojen, modernen Informationssystemen, Lautsprechern und Monitoren.
Mehr Sicherheit
Die Ausbaumaßnahmen leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Straße und Schiene. Im gesamten Projektgebiet werden sämtliche Eisenbahnkreuzungen durch Unter- oder Überführungen ersetzt – ein Plus für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Wartezeiten an geschlossen Schranken gehören der Vergangenheit an. Das beschleunigt den Verkehr und garantiert rascheres Vorankommen.
Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft
An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Ab Ende 2026 eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.
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