Shockheaded Peter im Stadttheater Mödling
Reise ins Grusel-Bilderbuch
MÖDLING. Auf eine zwar knallbunte, im Kern aber gruselige Reise ins Reich der schwarzen Pädagogik entführt im Mödlinger Stadttheater die Junk-Oper "Shockheaded Peter", zu deutsch "Struwwelpeter".
In der Regie von Marcus Ganser, der auch das Bühnenbild gestaltete, begegnen wir bekannten Bilderbuchfiguren wie zum Beispiel dem Zappelphilipp (Georg Hasenzagl), dem Daumenlutscher (Teresa Renner), dem Hanns Guck in die Luft (Katrin Fuchs) und dem pyromanischen Paulinchen (Katrin Fuchs). Und natürlich dem Struwwelpeter, der Kamm und Schere nicht an sich heranlassen will.
Zur Musik von den Tiger Lillies, Julian Crouch und Phelim McDermott haben diese unbraven Kinderfiguren eines gemeinsam: Sie sind am Ende tot. Bestraft für ihr Fehlverhalten von einem restlos überforderten Elternpaar, in dem auch noch die Geschlechterrollen vertauscht sind (Vater: Bettina Soriat, Mutter: Leopold Dallinger). Dem Daumenlutscher werden zum Beispiel zur Strafe die Daumen abgehackt.
Einzig der Struwwelpeter überlebt, und zwar in vielerlei Gestalt, zum Beispiel auch als Vater und Mutter. Das kommt ja schon fast einer Revolution an Unangepasstheit gleich. Endet die 75minütige "Reise" also mit einem gedanklichen Hoffnungsschimmer?
Entscheiden Sie selbst. Noch bis 23. März haben Sie die Gelegenheit zu diesem rasanten Theaterabend in Mödling.
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