Impfen in Mödling
Vor der Impfung informieren

- Dr. Stefan Rippel ordiniert in Brunn am Gebirge.
- Foto: Fotos (2): privat
- hochgeladen von Lena Graf
Zum Start unserer Impfserie haben wir Ärzte im Bezirk befragt, wie es um die Impfmoral der Mödlinger steht.
BEZIRK. Ein heute geborenes Baby bekommt bis zu seinem 18. Geburtstag satte 50 Impfungen. Während die einen darin den medizinischen Fortschritt und die Ausrottung gefährlicher Krankheiten sehen, finden Kritiker viele Impfungen schlicht für überflüssig. In unserer neuen Serie 'Gute Imfpung, schlechte Impfung' (Seite 10) beleuchtet Medizinjournalist Bert Ehgartner ab dieser Woche Vorteile und Nachteile des Impfens. Wir haben unsere Ärzte im Bezirk gefragt, wie es um die Impfmoral steht und welche Imfpungen sie empfehlen – oder auch ablehnen.
Wenig Grippeimpfungen
Dr. Stefan Rippel, seit September 2018 Wahlarzt in Brunn am Gebirge, weiß aus der Praxis: "Während die Basisimpfungen, wie 6er Impfung, Rotavirus oder Pneumokokken gute Akzeptanz haben und das Impfverhalten gegen Meningokokken ebenfalls zunimmt, ist der Zuspruch für MMR Impfungen noch nicht ausreichend und der für Grippeimpfungen noch viel zu gering." Grundsätzlich habe die Impfmoral sich in den letzten Jahren verbessert und lässt sich als 'gut' einstufen. Leider ließen sich die Leute durch Informationen aus dem Internet jedoch häufig verunsichern, wissen oft nicht zwischen seriöser und unseriöser Information über Impfungen zu unterscheiden.
Während gewisse Impfungen unbedingt erforderlich sind, um schwere Erkrankungen zu verhindern, gibt es auch solche, die personenabhängig sind.
Was Familien mit mehreren Kindern betrifft, weiß Rippel weiter: "Familien mit mehreren Kindern gehen häufig gleich vor, indem sie den Geschwistern die gleichen Impfungen zukommen lassen wie den Erstgeborenen, auch wenn dann bereits neue oder zusätzliche Impfungen verfügbar sind."
Dr. Christine Jahn, Kinderärztin aus Mödling, berichtet: "Insgesamt ist das Impfverständnis dank ausreichender Informationen darüber besser geworden." Besonders die im Mutter-Kind-Pass genannten Basisimpfungen werden ausreichend durchgeführt. Impfungen, die hohe Kosten verursachen, hingegen weniger. Jahn: "Das Impfserum der Meningokokken-Impfung kostet 140 Euro. Viel Geld für Familien, vor allem mit mehreren Kindern."
Bedauerlich findet Jahn, die geringe Akzeptanz bei Grippeimpfungen - obwohl diese für Kinder tödlich enden kann. Jahn: "Im Vergleich dazu gibt es eine Überimpfung bei FSME. Zecken sind greifbarer, ich sehe sie krabbeln." Gemäß der Kinderärztin hat jede Impfung - abhängig vom Patienten - ihre Berechtigung.


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