"Bürger fühlen sich unsicher"

- Die Gaadener Bürger protestierten am Freitag gegen die Schließung der Polizeidienststelle in der Gemeinde.
- hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer
Gaadener Bürgermeister und Bürger demonstrieren gegen die Schließung der Polizeidienststelle.
GAADEN/BEZIRK. (liss) Hunderte Gaadener Bürger fanden sich vergangenen Freitag mit Plakaten und Transparenten vor dem Gemeindeamt ein. Der Grund: Im Rahmen des Projektes "Moderne Polizei in Niederösterreich" sollen landesweit insgesamt 20 Polizeidienststellen aufgelöst und auf nächstliegende Dienststellen aufgeteilt werden.
Auch Gaaden betroffen
Unter den betroffenen Gemeinden findet sich auch die Mödlinger Gemeinde Gaaden, deren Dienststelle auf Hinterbrühl und Breitenfurt aufgeteilt wird. Das Argument: Je größer die Dienststelle, desto weniger die Verwaltungsarbeit und die Beamten hätten mehr Zeit für den Außendienst und die Anliegen der Bürger. Die jedoch haben große Bedenken gegen die Schließung der Dienststelle.
"Habe Angst vor Kriminalität"
"Ich habe richtig Angst vor der Zunahme der Kriminalität, wenn der Dienstposten schließt", meint etwa Eva Farkas aus Gaaden. Ähnlich sieht es der Gaadener Mitbürger Errol Simonovsky. "Vorgestern ist bei meinem Nachbarn eingebrochen worden", so Simonovsky. "Ich befürchte eine stärkere Kriminalität, wenn der Dienstposten geschlossen wird."
Schramm: "Bin dagegen"
Dem schließt sich auch Gaadens Bürgermeister Rainer Schramm an. "Ich möchte den Posten behalten und habe starke Vorbehalte gegen die Schließung", so Schramm. Sorgen mache er sich ebenfalls vor allem um die zukünftige Sicherheit der Gemeinde. "Die Gemeinde ist für Einbrecher sehr attraktiv", meint Schramm. "Wir sind in einer wohlhabenden Gegend im Speckgürtel Wiens, noch dazu gibt es für Einbrecher gleich zwei Autobahnauffahrten als schnelle Fluchtwege." Bislang sei Gaaden von Einbrechern weitgehend verschont geblieben, aber es sei fraglich, ob das auch ohne Polizeipräsenz so bleibe.
Noch mehr Präsenz
Dem widerspricht der Mödlinger Bezirkspolizeikommandant Peter Waldinger. "Diese Angst ist subjektiv, auch wenn ich sie durchaus verstehen kann", so Waldinger. "Die Dienststelle in Gaaden war auch in der Vergangenheit nicht durchgehend besetzt und hat sich unter anderem die Nachtstreifen mit den Kollegen aus Hinterbrühl und Breitenfurt geteilt."
Da sich durch die Zusammenlegung der Verwaltungsaufwand reduziere, sollen die Beamten in Zukunft sogar noch präsenter sein als bisher.
Dennoch: Der Gaadener Bürgermeister fordert, dass bei Schließung der Dienststelle deren Schild weiterhin angebracht bleibe, um potentielle Einbrecher und Kriminelle abzuschrecken.
Anfahrt lange
"Die Bürger fühlen sich unsicher", so der Ortschef. "Bis die Polizei von Breitenfurt oder Hinterbrühl vor Ort ist, dauert es lange." Die Gemeinde sei auch bereit die Mietkosten für die Räumlichkeiten der Gaadener Dienststelle zu übernehmen. Der entsprechende Vorschlag sei schon ans Ministerium weitergeleitet worden, nun warte man auf die Antwort.
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