Gemeinderatswahl 2020
Wo es in Mödling spannend wird
BEZIRK. Am 26. Jänner ist es soweit: In 567 Gemeinden in Niederösterreich werden die Gemeinderäte nach fünf Jahren neu gewählt. In vielen Orten braucht es freilich keine hellseherischen Fähigkeiten, um erraten zu können, wie - unabhängig von etwaigen Mandatsverschiebungen - der nächste Bürgermeister heißen wird: So beträgt etwa in 11 Gemeinden des Mödlinger Bezirks der Abstand zwischen Erstem und Zweitem fünf Mandate oder mehr (den Rekordabstand gibt es übrigens in Perchtoldsdorf, dort hat die ÖVP 19 Mandate Vorsprung auf SPÖ bzw.Grüne. Das Bezirks-Rekordergebnis für eine Partei gab es 2015 in Laxenburg: 70,4% bedeuteten 16 von 21 Mandaten). Doch es gibt auch in Mödling 'Battleground States' in denen das Rennen um den Bürgermeistersessel spannend wird.
Historischer Wechsel
Jahrzehntelang war Hennersdorf in 'roter' Hand, 2015 änderte sich dies, als es der ÖVP nach deutlichem Stimmenzuwachs gelang, mit einem Mandat mehr als die SPÖ (Mandatsverhältnis 10:9) den Bürgermeistersessel zu erobern. Heuer treten neben den beiden bereits vertretenen Parteien auch Grüne und FPÖ in Hennersdorf an, das Rennen um Platz eins wird aber wohl zwischen SPÖ und ÖVP ausgemacht werden. "Eine absolute Mehrheit wird es vermutlich, da nun vier Parteien antreten, nicht geben", meint Amtsinhaber Ferdinand Hausenberger, ist aber auch zuversichtlich: "Wir hoffen auf jeden Fall, Platz 1 zu verteidigen". Konkrete Koalitionspläne gibt es jedenfalls noch keine: "Jetzt ist einmal der Souverän am Wort, nach der Wahl werden wir dann nach dem Motto 'Alles, was Hennersdorf hilft' Gespräche mit allen politischen Lagern führen." Bei der SPÖ steht seit vergangenem Jahr mit Doris Di Giorgio eine neue Frau an der Spitze, und die Zielvorgabe am kommenden Sonntag ist klar: "Das Ziel ist es natürlich, den 1. Platz zurückzuholen". Über mögliche Koalitionen hat man sich aber noch keine Gedanken gemacht, erst will man die Wahl abwarten. Dass die jüngsten Entwicklungen auf Bundesebene (auch die Grünen treten heuer in Hennersdorf an) Auswirkungen auf das Ergebnis haben könnten, glaubt Di Giorgio nicht: "Ich denke, dass die Menschen sehr gut, zwischen Bundes- und Gemeindeebene unterscheiden."
Nr. 2 stellt Bürgermeister
Auch in Wiener Neudorf wechselte das Bürgermeisteramt 2015 von Rot auf Schwarz. Zwar konnte die SPÖ die meisten Mandate erringen, den Bürgermeister stellt, dank einer Koalition mit dem Umweltforum und der FPÖ aber die ÖVP, und so löste Herbert Janschka SP-Bürgermeister Christian Wöhrleitner (Bürgermeister von 2005 bis 2015 und somit übrigens auch Janschkas Nachfolger nach dessen erster Amtszeit 2000 bis 2005) ab. Wer also in Zukunft in Wiener Neudorf den Bürgermeister stellt, hängt nicht nur vom Wahlausgang ab, sondern auch von der Koalitionsbildung. Amtsinhaber Herbert Janschka hofft jedenfalls auf Zugewinne: "Ich sehe die historische Chance, dass die ÖVP den 1. Platz in Wiener Neudorf erreicht, unser Hauptziel ist es aber, stärker zu werden, als Zeichen des Vertrauens aus der Bevölkerung." Wie es nach der Wahl weitergeht sei jedenfalls offen: "Ich glaube dass die Koalition gut funktioniert hat. Mit der Wahl folgt aber nun die Zeugnisverteilung, danach wird man weitersehen. " Für die SPÖ tritt wieder Ex-Bürgermeister Wöhrleitner an, der das Amt auch gerne zurück erobern möchte: "Wir gehen davon aus, Platz 1 zu halten und natürlich auch den Führungsanspruch zu stellen." In der Bürgermeisterfrage seien aber natürlich auch andere Faktoren entscheidend: "Wir werden mit allen Parteien Gespräche führen, sollte aber eine erneute 3er-(oder 4er-)Koalition der anderen Parteien bereits ausgemachte Sache sein, wird es - so es sich ausgeht - wohl so weitergehen wie bisher."
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