KBA: Der Streik hat begonnen

- WKNÖ-Präsident Markus Wieser (4.v.l.) möchte sich weiterhin für den Erhalt der Arbeitsplätze in Mödling und Ternitz einsetzen.
- Foto: W. Kraus
- hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer
Trotz Verhandlungen ließ sich der KBA-Aufsichtsrat nicht davon abbringen 460 Mitarbeitern zu kündigen.
MÖDLING. Seit Donnerstag befinden sich die 750 Mitarbeiter der Koenig & Bauer-Standorte Mödling und Ternitz im Streik. Nach wochenlangen Verhandlungen und trotz Protesten vonseiten der Arbeitnehmer entschied der KBA-Aufsichtsrat etwa 460 Arbeitsplätze der Standorte zu streichen.
"Inakzeptabel"
"Offensichtlich will der KBA-Aufsichtsrat dabei bleiben, den Stellenabbau in der geplanten Form durchzuziehen - eine inakzeptable Vorgangsweise", so Karl Proyer, stellvertrender Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), am Donnerstag. "Die Beschäftigten haben deswegen in einer Betriebsversammlung heute um 13.00 Uhr den Beschluss gefasst, in einen unbefristeten Streik zu treten."
"Angriff auf Grundrechte"
Dass der Vorstand der KBA Mödling den streikenden Mitarbeiter damit drohte sie zu entlassen und sie für den entstandenen Schaden außerdem zu klagen bezeichnet ÖGB-NÖ-Vorsitzender und AKNÖ-Präsident Markus Wieser als Angriff auf die Grundrechte. „Streik ist ein demokratisches Grundrecht. Wenn eine Firma der Meinung ist, sie kann demokratische Grundrechte einfach aushebeln, indem sie Mitarbeiter unter Druck setzt, ist das inakzeptabel und empörend“, so Wieser. "Sollte den Mitarbeitern irgendein Nachteil wegen des Streiks erwachsen, wird ihnen von ÖGB und AKNÖ alle rechtlichen Mittel zur Verfügung gestellt“, betont er.
Alternativen abgelehnt
Noch am 4. Februar hatten der Betriebsrat, die Gewerkschaft Pro-Ge und die GPA-djp ein Konzept zur Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze vorgelegt. Dennoch zeigte der KBA-Aufsichtsrat keine Bereitschaft über Alternativen zu verhandeln. "Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz. Egal wie lange es dauert", so Manfred Anderle (PRO-GE) und Karl Proyer. "Betriebsrat und Gewerkschaften fordern seriöse Verhandlungen über alternative Konzepte, um den Stellenabbau deutlich zu verringern und einen Sozialplan für die betroffenen Beschäftigten."
Habe Verständnis
"Ich habe vollstes Verständnis für die Maßnahme und stehe hinter den Anliegen der Gewerkschaften und des Betriebsrats", betont auch Markus Wieser. "Es ist unverständlich, wie ein gut wirtschaftender Standort eines Konzerns dermaßen demontiert wird."
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