Mödlinger Design für Spitzen-Mountainbike

Präsentation des neuen 'Fanes 6' auf der Eurobike 2018 in Friedrichshafen. | Foto: Tanzer-Kargl
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  • Präsentation des neuen 'Fanes 6' auf der Eurobike 2018 in Friedrichshafen.
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BEZIRK MÖDLING/FRIEDRICHSHAFEN. Auf der der Eurobike 2018 in Friedrichshaden wurde das neue Mountainbike-Modell „Fanes 6“ der norddeutschen Mountainbike-Edelschmiede Alutech-Cycles vorgestellt. Für das Design wurde der Mödlinger Industrie-Designer Markus Tanzer-Kargl, der mit seinem Unternehmen „Squaring“ auf nachhaltige Lösungen für höchste technische und gestalterische Ansprüche im Produkt Design spezialisiert ist, engagiert.

„Die Aufgabenstellung war es, einen leichten und konkurrenzfähigen Alurahmen für härteste Bedingungen zu entwickeln“, erklärt Alutech-Chef Jürgen Schlender und freut sich, dass dieser Anspruch dank der guten Zusammenarbeit zwischen Engineering und Design hervorragend gelungen ist. „Mein Ziel war eine Designlösung, die einem Carbon-Rahmen optisch um nichts nachsteht, um zu zeigen, dass Mountainbikes aus Aluminium noch lange nicht zum alten Eisen gehören“, verdeutlicht Designer Markus Tanzer-Kargl seinen Ansatz. Gleichzeitig setzt er mit Aluminium einen Werkstoff ein, der im Gegensatz zu Carbon zu 100% recycelbar ist und den Alutech-Cycles ein modernes und prägnantes Äußeres verleiht.

3D-Druck ermöglicht Innovation

Um dem Gewirr von Schalt-und Bremskabeln am Mountainbike-Lenker ein Ende zu machen, entwickelte der Designer für das Alutech-Cycle ein spezielles System mit dem Namen TIE (engl. 'binden'). Mittels 3D-Druck wird die erste Kleinserie dieser Innovation inhouse bei Squaring Design gefertigt und ermöglicht es, die Kabel vom Lenker direkt und formschön in den Rahmen zu führen.

Dank des 3D-Drucks kann das System einfach an unterschiedliche Lenker-Geometrien angepasst werden und erspart vorerst hohe Investitionskosten, die bei herkömmlichen Herstellungsverfahren schon vor der eigentlichen Produktion anfallen würden.
Beim Druck der TIE-Teile für das Alutech-Rad kommt ein spezieller, biologisch abbaubarer Kunststoff zum Einsatz. Zerbricht beispielsweise infolge eines Sturzes ein Verkleidungsteil und bleibt am Waldboden liegen, beginnt ein biologischer Zersetzungsprozess, der das Bauteil nach und nach auflöst.

3D-Druck: Nachhaltigkeit anstatt Wegwerfproduktion

Das Beispiel der Mountainbike-Innovation verdeutlicht, warum Markus Tanzer-Kargl im 3D-Druck einen Schlüssel zu nachhaltiger, zukunftsorientierter Produktion sieht: „Oft müssen für eine Innovation bzw. Prototyp-Erzeugung in Asien Mindestabnahme-Mengen von mehreren 1.000 Stück beauftragt werden, um niedrige Stückpreise zu erzielen. Lassen sich diese Massen nicht verkaufen, landen ganze Produktchargen wieder auf den Müllhalden dieser Welt“, erklärt Markus Tanzer-Kargl.

„Hier kann der 3D-Druck die Karten neu mischen und ein Booster für Innovationen sein“, ist der Gründer der Squaring-Designschmiede überzeugt. Mit 3D-Druckern, die in Relation zur industriellen Produktion nur einen Bruchteil kosten, lassen sich hochwertige Ergebnisse erzielen und die Produktionsmengen in Kleinserien exakt an den Bedarf anpassen. Innovationen kommen mit geringen Produktionskosten und minimalem Lagerbedarf ins Leben. „Mit dem wichtigen volkswirtschaftlichen Effekt, dass die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer verhindert und die Wertschöpfung im Land behalten wird“, betont Markus Tanzer-Kargl.

„Ich bin ein 3D-Drucker für Ideen“

Aus dieser Überzeugung heraus inspiriert und berät der Designer seine Kundinnen und Kunden. „Weil ich der Überzeugung bin, dass nur eine bedarfsorientierte Produktion die Wirtschaft zukunftsfähig machen kann“, so Markus Tanzer-Kargl.
Es geht dem Unternehmensgründer nicht darum, Produkte zu „behübschen“, sondern sie völlig neu zu denken. So kommt es auch, dass auf der Eurobike in Friedrichshafen nicht nur die neue Fahrrad- Hardware bei Alutech vorgestellt wurde, sondern auch eine App die es in Zukunft Mountainbikern ermöglicht, ihre bevorzugten Einstellungen, Komponenten und Garantiefälle gemeinsam mit dem Hersteller besser überblicken zu können. Mittels Augmented Reality bietet die App die Möglichkeit, direkt am Handy-Display aktuelle Infos zum Rad einzublenden - eine Funktion die vor allem bei serviceintensiven E-Bikes viel Potential bietet. Markus Tanzer-Kargl fungiert hierbei als Ideengeber und brachte für diese innovative App die in Wien ansässige Innovation-Rocks GmbH und Alutech Cycles zusammen.

Ideales Umfeld Mödling

Als Unternehmer sieht sich Tanzer-Kargl in Mödling fest verwurzelt und bestens aufgehoben: "Mödling bietet für mich eine hervorragende Mischung aus urbaner und locker-ländlicher Atmosphäre, was ich als kreativer Mensch sehr schätze. Auch meine ersten Schritte zum Designer habe ich in diesem Umfeld gemacht, als ich an der HTL-Mödling Innenarchitektur und Möbeldesign, in Kombination mit einer vierjährigen Ausbildung zum Tischlergesellen gelernt habe. Das Thema Handwerk und Produktion ist im Süden Wiens auch durch große und mittelständische Unternehmen zahlreich vorhanden, und bietet meiner beruflichen Tätigkeit eine gute Basis, genauso wie die immer größer wachsende Gründerszene und das gute Netzwerk an Produzenten für Prototypen. Auch mein Großvater hatte im Bezirk seine Erfinderwerkstatt, die ich bis heute für meine Projekte nutze."

Im gemeinsamen Design- & Entwicklungsprozess mit seinen Kunden versteht sich Markus Tanzer- Kargl als eine Art menschlicher 3D-Drucker für Ideen und begleitet seine Auftraggeber von der ersten Skizze bis zum erfolgreichen Produkt. So entstanden in den letzten Jahren innovative Projekte für die Strabag, AlutechCycles, System7 RailSupport GmbH, TiszaTextil GmbH, ACO, Softsolution GmbH, Ingrid L. Blecha Gesellschaft m.b.H. oder TheCoolTool Gmbh.
Das Know-how und der Innovationsgeist des Designers fließen nun auch in eine eigene Möbelserie, die Nachhaltigkeit im Produktionsverfahren und in der Materialauswahl mit höchsten Designansprüchen verbindet.

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