Gute Basis für mehr Fahrt
Im Gegensatz zum E-Bike startet das E-Mobil vorsichtig durch. Wir haben nach den Gründen gefragt.
MÖDLING/BEZIRK. Es zeigt sich im Bezirk zwar ein positiver Trend an Neuanmeldungen im 1. Halbjahr 2016 (im Vergleich zu 2015), dennoch sind noch einige Schwierigkeiten zu überwinden. Die Bezirksblätter fragten Betroffene woran es mangelt, aber auch, was schon sehr gut funktioniert:
Innerhalb von NÖ gibt es sehr große regionale Unterschiede bei den E-Autos, wie eine Studie des VCÖ zeigt. Im Bezirk Mödling wurden mit 40 Stück die meisten Fahrzeuge zugelassen.
Ralf Hinrichs, bekennender Elektorautofahrer: "Die Tankstellen sind in den Ballungszentren ausreichend, am Land jedoch ausbauwürdig." Er meint jedoch, dass sich die hohen Anschaffungskosten amortisieren, weil es keine Reparaturkosten gibt. Gerade für die Stadt ist die Reichweite kein Thema.
"Der Radius von etwa 130 km ist in der Stadt ausreichend. Leider verringert sich dieser jedoch im Winter durch die Heizung. Sonst ist das Auto ein wendiges, spritziges Auto, das äußerst leise ist." Das bestätigt auch Mödlings Vizebürgermeister Gerhard Wannenmacher. "Wichig ist es, daheim eine eigene Ladestation zu haben und das Fahrzeug über Nacht aufzuladen", so Wannenmacher der einen Privatparkplatz gekauft hat. Trotzdem sieht er noch Nachrüstungsbedarf.
"Die Schwierigkeiten liegen momentan in den unterschiedlichen Systemen, die nicht miteinander kompatibel sind und im etwas komplizierten Verechnungssystem. Ich führe mehrere Karten im Auto mit, falls ich wirklich mal unterwegs tanken muss."
"Elektromobilität zwingt dich, dir die eigene Mobilität stärker bewusst zu machen", so Wannenmacher über die Diskussion, dass die Reichweite und Infrastruktur für E-Autos noch nicht ausreichend ist.
Der zuständige Infrastrukturgemeinderat aus Perchtoldsdorf, Alexander Nowotny, ist der Meinung, dass sich genau dieses Problem relativ rasch lösen wird: "In dem Ausmaß wo es für uns als Gemeinde Sinn macht und möglich ist, fördern und unterstützen wir den Ausbau der Infrastruktur und die Anschaffung der E-Autos." Perchtoldsdorf ist eine jener fünf Gemeinden im Bezirk, die am E-Regio Carsharing Projekt teilnimmt. "Wir gehören mit Mödling zur nutzungsfreudigsten Gemeinde. Derzeit sind 24 Personen registriert."
Er ist überzeugt, dass in rund fünf Jahren die technische Weiterentwicklung vollzogen ist und dann lange Ladezeiten und zu wenig Tankstellen Geschichte sind. "Solange ich nicht schnell laden und weit fahren kann, wird man sich nicht für ein E-Fahrzeug entscheiden. Aber in fünf Jahren gibt es dafür einen neuen Markt."
Zur Sache:
32.817 Pkws wurden im 1. Halbjahr in Niederösterreich neu zugelassen. Davon waren 417 rein elektrische Pkws. Damit sind schon jetzt mehr E-Autos auf Niederösterreichs Straßen gekommen als im gesamten Vorjahr (354). Im Bezirk Mödling wurden mit 40 die meisten E-Autos neu zugelassen.
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