Südautobahn: Kampf um den 80er

Foto: ASFINAG

BEZIRK MÖDLING. Einen Doppelsieg, auf den man gerne verzichten würde, konnte der Bezirk Mödling bei der jüngsten Analyse von Asfinag-Daten durch den Verkehrsclub Österreich erzielen: So befindet sich der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt Niederösterreichs befindet sich auf der A2 bei der Zählstelle Biedermannsdorf, wo im Schnitt täglich 151.730 Pkw und Klein-Transporter unterwegs sind. Platz 2 ging an die A21, über die bei Brunn am Gebirge täglich 80.210 Fahrzeuge brettern.

Höhere Lärmschutzwände

In der am stärksten betroffenen Gemeinde Wr. Neudorf (die A2 geht hier teilweise mitten durch das Ortsgebiet) kämpft man seit Jahren um Entlastung. Nachdem man dort im Vorjahr auch noch feststellen musste, dass die Lärmschutzwände mittlerweile defekt sind, arbeitet man nun an neuen Lösungen. "Aktuell prüft die ASFINAG ein von uns vorgelegtes Lärmbelastungsgutachten, dann wird der neue Lärmschutz geplant. Standardmäßig wäre dieser fünfeinhalb Meter hoch, was in unserem Fall einfach nicht ausreicht. Unser vorgeschlagenes Konzept ist es, auf 900 Metern der A2 Schutzwände zu errichten, die insgesamt 12 Meter hoch sind und sich nach acht Metern jedoch in Richtung Fahrbahn wenden. Dabei wird der Verkehrslärm jedoch nicht in Richtung unserer Nachbargemeinde Biedermannsdorf reflektiert, darauf haben wir geachtet”, betont Vizebürgermeisterin Elisabeth Kleissner vom Umweltforum.

Tempo 80

Auch um eine Temporeduktion von aktuell 130 auf 80 km/h wird weiter gekämpft, derzeit heißt es aber "Bitte Warten", und zwar auf die neue Bundesregierung: "Wir erwarten uns produktive Gespräche, zumal wir uns an die Spitzenkandidaten aller Parteien gewendet haben und sowohl von der ÖVP, als auch von der FPÖ positive Rückmeldungen zu dem Thema erhalten haben”, verrät Bürgermeister Herbert Janschka (VP). Durch die Kombination der neuen Schutzwand und einer niedrigeren Fahrgeschwindigkeit soll die Lautstärke der Autobahn um mehr als 10 Dezibel verringert werden. “Das würde uns in dem betroffenen Wohngebiet endlich unter die ständig überschrittenen Grenzwerte bringen”, so Janschka.

Kein Flüsterbeton

Eine Methode zum Senken des Geräuschpegels schließt Janschka aus: “Was wir sicher nicht machen werden, ist der sogenannte ‘Flüsterbeton’. Der senkt das Abrollgeräusch der Reifen zwar empfindlich und das ist bei der Geschwindigkeit das lauteste Element der Fahrzeuge, er müsste aber alle 18 bis 24 Monate aufgrund der enormen Abnutzung erneuert werden. Ich erachte es nicht als sinnvoll, den kompletten Autobahnabschnitt alle zwei Jahre sanieren zu müssen.”

Genauere Zahlen kann Vizebürgermeisterin Elisabeth Kleissner vom Umweltforum nennen: “Der Abgas-Unterschied zwischen Tempo 130 und dem von uns angestrebten 80er beträgt rund 80 Prozent beim Kohlenmonoxid und ein Drittel beim Feinstaub. Temporeduktion ist ein wirksames Mittel zur Schadstoffreduktion. Der Grenzwerte für Feinstaub wurden bei uns im Ort mehrere Jahre lang massiv überschritten, an bis zu 63 Tagen bei 25 erlaubten. Bei der Lautstärke ist es nicht viel besser, hier werden regelmäßig 15 Dezibel mehr gemessen, als erlaubt sind. Die Lärmbelastung bekommen wir nur durch die Kombination aus Lärmschutzwand und Temporeduktion in den Griff. Ich hoffe, dass sich die zuständigen Stellen der neuen Regierung unseren Fall ganz genau anschauen werden, denn eine solch enorme Belastung findet sich nirgendwo in Österreich. Wir sind ein Einzelfall, der endlich eine nachhaltige Lösung braucht.”

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