Wiener Neudorf pflanzt Bäume mit Mehrwert
In Wiener Neudorf startet im Herbst ein ambitioniertes Pilotprojekt: jeder neu gepflanzte Baum wird einen Mehrwert haben.
Was das konkret bedeutet, erklärt Vizebürgermeisterin Elisabeth Kleissner, Umweltforum: “Bislang haben wir uns verpflichtet, jeden gefällten Baum durch eine Neupflanzung zu ersetzen. Von nun an werden alle neuen Bäume ein Teil unserer Antwort auf den Klimawandel sein. Wir bevorzugen heimische Arten, die auch Mehrwert für die Tierwelt bieten. Die Bepflanzung wird so gewählt, dass sie weniger Wasser braucht, robust gegen Temperaturschwankungen und andere Wetterextreme ist und im Sommer für Kühlung sorgt. In den kommenden zwei Jahren werden so über 150 Bäume gepflanzt werden, darunter viel Steinobst. Wir greifen die Forschungsergebnisse neuester Studien über Bäume als Staubfilter und Luftverbesserer auf. Es ist für uns eine Lernphase, von der nicht nur wir, sondern auch andere Gemeinden langfristig profitieren sollen - wir werden unsere Erfahrungen natürlich teilen.”
Im Baumkataster der Gemeinde befinden sich aktuell über 2.000 Einträge mitsamt ihrer exakten Position, Art der Pflanze und deren Zustand. “Manche davon sind am Ende ihrer natürlichen Lebenszeit - sie werden morsch und somit gefährlich. Früher konnten wir auf so etwas nur reagieren, mit dem Pilotprojekt und dem Kataster können wir agieren. Das macht die Grünpflege planbarer, was wiederum Zeit und Geld spart.”
Auch dieses Jahr wurde die Marktgemeinde Wiener Neudorf wieder mit dem “Goldenen Igel” von der Aktion “Natur im Garten” ausgezeichnet - bereits zum zweiten Mal. Die Umstellung auf die ökologische Grünflächenpflege erfolgte binnen kürzester Zeit, wie die Vizebürgermeisterin verrät: “Wir haben binnen drei Monaten ein eigenes Gärtner-Team aufgestellt, welches unsere Parks und Bäume nach strengen Anforderungen pflegt. Dafür haben sich die Mitarbeiter entsprechend fortbilden lassen, damit wir auf Pestizide, Mineraldünger und Torf verzichten können. Aber auch die drei Gärtnerbetriebe, die im Auftrag der Gemeinde sich um die Blumenbeete und das Straßenbegleitgrün kümmern, haben die von uns gestellten Anforderungen binnen kürzester Zeit umgesetzt.”
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