Wildtier-Boom im Bezirk: Junger Fuchs und Dachsdame gerettet
VÖSENDORF /BEZIRK. Ob Füchse, Biber, Eichhörnchen, Marder oder Dachse, die Frühlings- und Jungtierzeit löst aktuell einen regelrechten Wildtier-Boom im Haus des Wiener Tierschutzverein in Vösendorf aus. "Wir alle rätseln, was diese große Zahl an Wildtieren, die unsere Hilfe brauchen, verursacht. Einerseits scheinen die Temperatur-Schwankungen eine Rolle zu spielen. Im Jänner hatten wir schon über 15 Grad und im April einen Wintereinbruch. Andererseits werden die Lebensräume der Wildtiere immer kleiner und von immer mehr Straßen durchschnitten“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic und plädiert in diesem Zusammenhang einmal mehr für den Artenschutz.
Dachsdame gerettet
Kürzlich wurde von der Tierrettung ein verletztes Dachsweibchen nach Vösendorf gebracht. Nach den ersten Untersuchungen machte das Tier anfangs einen fitten Eindruck und wies nur oberflächliche Schürfwunden auf, die entsprechend versorgt wurden. Nachdem sich der Gesundheitszustand verschlechterte wurde noch einmal ein Röntgen gemacht. Die Tierärzte entschieden sich umgehend für eine Notoperation. Bei dem Eingriff konnte tatsächlich ein Fremdkörper im Dünndarm des Tieres festgestellt werden, der anschließend entfernt wurde. Es handelte sich um Rindenmulch, der den Verdauungstrakt blockiert hatte. Das Tier hat aber den Eingriff gut überstaden und wird nun soweit aufgepäppelt, dass es in wenigen Tagen wieder in die Freiheit entlassen werden kann.
Fuchs namens Robert Almer
Auch ein junger Fuchs gehört zwischenzeitlich zu den Pensionsgästen im Tierschutzhaus. Dieser hatte sich In einem Fußballnetz im Garten eines Hauses hatte derartig verfangen, dass die Hausbewohnerin die Hilfe der Feuerwehr anforderte. Nach kurzer Zeit war er schonend befreit worden. Das Jungtier hatte sich allerdings an der Pfote schwerer verletzt und musste ebenfalls operiert werden.
Besondere Rücksicht nahm der behandelnde Tierarzt dabei auf die Tatsache, dass es sich um ein Wildtier handelt. So wurden selbstauflösende Nähte verwendet, um dem Tier jeden weiterenmenschlichen Kontakt zu ersparen. Der Tiermediziner geht davon aus, dass der Fuchs wieder ganz gesund
wird. Kurioses Detail am Rande: Aufgrund seiner Fundumstände und der Tatsache, dass auch im WTV schon das EURO-Fieber ausgebrochen zu sein scheint, wurde das Tier nach ÖFB-Teamkeeper Robert Almer benannt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.