15.10.2015 - Wasser-Informationsveranstaltung
Eine zentrale Wasserenthärtung in Perchtoldsdorf? Direktdemokratische Entscheidungsfindung mittels Bürgerbefragung im November 2015.
Breite Bürgerbeteiligung wird in Perchtoldsdorf schon seit vielen Jahren gelebt. Das Thema Wasser betrifft alle Perchtoldsdorferinnen und Perchtoldsdorfer unmittelbar und ist auch immer wieder Anlass für leidenschaftliche Diskussionen. Aber was ist dran am Wasser? Wie gesund ist es? Was bedeutet eine Entmineralisierung? Mit welchen Kosten ist das verbunden? Wie wichtig ist uns einen unabhängige Wasserversorgung? Die Marktgemeinde Perchtoldsdorf hat eine Informationsbroschüre zusammengestellt, in der sachlich über die Vor- und Nachteile einer zentralen Wasserenthärtung informiert wird. Am 15. Oktober wird um 19 Uhr ein Info-Abend im Kulturzentrum zum Thema stattfinden.
Im Zeitraum von 16. bis 30. November 2015 wird es eine Befragung aller in Perchtoldsdorf zum Gemeinderat Wahlberechtigten geben. Die Fragestellung wird dabei lauten:
„Soll die Marktgemeinde Perchtoldsdorf eine zentrale Wasserenthärtung errichten lassen, wobei die entstehenden Kosten zu einer Erhöhung der Wassergebühr um ca. 65c/m³ führen?“
Der Befragungsbogen wird mit einem undurchscheinenden Kuvert sowie einer beiliegenden Information persönlich an jede/n Wahlberechtigten per Briefpost versendet. Der komfortable Abstimmungsvorgang besteht in der Abgabe des im verschlossenen Kuvert eingelegten und ausgefüllten Befragungsbogen und der portofreien Rücksendung per Post bzw. Abgabe im Gemeindeamt.
„Mir ist wichtig, bei dieser zentralen Frage einen besonders bürgerfreundlichen und niederschwelligen Zugang zu direktdemokratischen Mitgestaltung zu bieten. Daher machen wir den Briefkasten gleichsam zur Wahlurne“, erläutert Bürgermeister LAbg. Martin Schuster.
Seit 1907 verfügt Perchtoldsdorf über eine autonome Versorgung mit absolut sauberem Wasser aus Tiefen bis über 100 Meter und daher vor Schadstoffen gut geschützt. Der Mineralgehalt des Perchtoldsdorfer Wassers hat für den menschlichen Körper positive gesundheitliche Auswirkungen. Der hohe Anteil an Calcium, Magnesium und Sulfat ist durchaus mit Werten von Mineralwässern vergleichbar. Ein 104 km langes Rohrnetz bringt die Jahresförderung von etwa 1,2-1,5 Millionen Kubikmetern zu den rund 4.500 Hausanschlüssen. Das Perchtoldsdorfer Wasser weist eine Härte von bis zu 28 Grad dH auf. Mit einer High-Tech-Anlage - Investitionsvolumen von 8 Millionen Euro - wäre es möglich, diese auf 10-15 Grad zu reduzieren. Allerdings wären dazu weiteres Ausgaben und ein zusätzlicher Mehrbedarf von 3000 Kubikmetern/Tag notwendig, die als Spülwasser gesondert gefördert und entsorgt werden müssten. Die Investitionen müssten als Erhöhung des Wasserbezugspreises um rund 50% an die Haushalte weitergegeben werden.
Mehr Informationen gibt es auf der Website der Marktgemeinde Perchtoldsdorf
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