Neubau
Die Stiftskirche wird außen renoviert
Die Stiftskirche im 7. Bezirk wird nun außen renoviert. Dazu gehört auch die Vorhalle, die ständigen Schmierereien ausgesetzt ist.
WIEN/NEUBAU. Die Kirche "Zum heiligen Kreuz" in der Mariahilferstraße 24 ist Teil der Stiftskaserne, seit 1921 die römisch-katholische Garnisonkirche von Wien und baulich ein schönes Beispiel für den Übergang vom Wiener Rokoko zum Klassizismus. Die Fassade der denkmalgeschützten Stiftskirche hat, insbesondere an der Seite der Stiftgasse, bereits einen großen Riss, der auch im Kircheninneren zu sehen ist.
"Das wurde statisch natürlich regelmäßig überprüft, jetzt ist es aber höchste Zeit, diese Wand zu sanieren", erklärt Militärpfarradjunkt Rudolf Paul, der seit 15 Jahren regelmäßig den ordnungsgemäßen Zustand der Kirche überprüft.
"Die letzte Außenrenovierung liegt viele Jahre zurück, es ist höchste Zeit, Schäden an Wänden, Fenstern und dem Dach auszubessern und den Anstrich zu erneuern." Besonders an der Kichenvorderseite, wo der Gehsteig durch die eigentliche Vorhalle der Kirche führt, haben Schmierereien den Wänden stark zugesetzt. "Da könnte man vermutlich alle paar Wochen frisch ausmalen, so schnell wird das wieder beschmiert", weiß Rudolf Paul aus langjähriger Erfahrung.
Im Rahmen der Sanierung werden auch die beiden Heiligenfiguren aus den Nischen der Vorderfront restauriert. Die Figur aus der rechten Nische war überhaupt so beschädigt, dass sie schon vor Jahren entfernt und zum Restaurieren gebracht wurde. Beide Figuren sollen nach der Fassadenverjüngung wieder an ihrem früheren Standort aufgestellt werden.
Wer zahlt die Sanierung der Stiftskirche?
Die Gehsteigverhandlung mit dem zuständigen Magistrat hat am vergangenen Montag stattgefunden. Die Kosten für die Sanierung trägt das zuständige Ministerium für Landesverteidigung. Baustart ist Anfang August, die Fertigstellung ist für das nächste Frühjahr geplant. "Ob die Messe wie immer am Sonntag um 18 Uhr weiter stattfinden kann, ist noch offen, ebenso, ob sie wochentags geöffnet bleibt", so Rudolf Paul. Derzeit ist die Stiftskirche ja täglich von 6 bis 14 Uhr für die Allgemeinheit geöffnet, was die Passanten gerne für einen Moment der Einkehr und Stille nutzen.
Die Geschichte der Stiftskirche
Die Stiftskirche wurde 1739 vermutlich nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach erbaut. Unter Maria Theresia wurde das Kirchengebäude erweitert. 1772 wurde durch Benedikt Henrici der heutigen Turm mit seinem spätbarocken Helm errichtet. Als Garnisonskirche, die zu einer eigenen Diözese des Militärs gehört, dient sie zu Messfeiern, Taufen, Hochzeiten und ähnlichem von Militärangehörigen.
Eine Besonderheit ist, dass die Messen hier in Messgewändern - sogenannten römischen Kaseln aus dem 17. Jahrhundert - gelesen werden. Im Innenraum befinden sich zahlreiche bemerkenswerte Kunstwerke aus dem 18. Jahrhundert, aber auch Gedenktafeln zur Erinnerung an einige Verbände der Kaiserlichen Armee, die Gefallenen der beiden Weltkriege und aus späterer Zeit.
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