Kosmos Theater: Das plant die neue künstlerische Leiterin Veronika Steinböck

- <f>Veronika Steinböck</f> hat 18 Jahre lang in Deutschland gelebt, bevor sie 2017 nach Wien zog. Derzeit lebt sie am Alsergrund.
- Foto: Karsten Schaarschmidt
- hochgeladen von Andrea Peetz
Veronika Steinböck, die neue künstlerische Leiterin des Kosmos Theaters, über Neubaus Beisl-Kultur, Feminismus als Hoffnungsträger und öffentliche Regenbogenfahnen.
NEUBAU. Das feministische Theaterhaus in der Siebensterngasse hat eine neue künstlerische Leiterin: Ab sofort steht Veronika Steinböck an der Spitze des Kosmos Theaters. Wir haben die gebürtige Wienerin, die jedoch fast zwei Jahrzehnte in Deutschland lebte und arbeitete, zum Interview getroffen.
Ihre Vorgängerin Barbara Klein war 18 Jahre lang Leiterin des Kosmos Theaters: Wie geht man mit so großen Fußstapfen um?
VERONIKA STEINBÖCK: Es ist eine unglaubliche Herausforderung. Es ist wahnsinnig viel passiert in dieser Zeit. 18 Jahre lang wurde gegen politische und soziale Widrigkeiten gekämpft und durchgehalten – da hat man schon Respekt. Ich mache in Barbara Kleins Sinn weiter, aber auf meine Art.
Was bedeutet das?
Das Kosmos Theater soll ein Versammlungsort werden. Also nicht nur im dunklen Zuschauerraum sitzen, das Stück anschauen und nachher vielleicht mit einem Schauspieler ein kleines Sektchen trinken, sondern über Themen und Stücke diskutieren, wieder streiten – von Angesicht zu Angesicht statt anonym im Netz.
Wie wollen Sie das umsetzen?
Ich will regelmäßig Vereine einladen, die sich etwa um Frauenangelegenheiten kümmern, Diskussionen führen, vielleicht miteinander Suppe kochen. Es soll ein offenes Haus für alle sein. Ich führe Menschen gern zusammen, ermögliche gerne Sachen.
Was wird die größte Herausforderung für Sie?
Das Stammpublikum zu halten, aber auch das Publikum hier aus den Beisln rundherum und aus Kreisen, die nicht so theateraffin sind, zu bekommen.
Das Kosmos Theater hat eine feministische Ausrichtung. Wie wollen Sie neuen Besuchern etwaige Scheu nehmen?
Ich will mit Feminismus nicht abschrecken. Es geht nicht nur darum, zu sagen, was alles blöd läuft, wo man als Frau unterdrückt wird, sondern Szenarien zu entwerfen, die Hoffnung machen. Beim Feminismus, so wie ich ihn verstehe, geht es um ein besseres Leben für alle – Frauen und Männer. Feminismus soll die Leute stärken.
Was ist Ihre Vision für das Kosmos Theater?
Es soll unverzichtbar werden – für den Bezirk und die Stadt. Es soll ein Kraftzentrum sein, das zum Nachdenken anregt.
Ist Neubau als Standort dafür besonders geeignet?
Auf den ersten Blick würde ich schon sagen, dass wir mit dem Bezirk gesegnet sind. Bei Stücke rund ums Thema Geschlechteridentität oder wenn jemand mal eine Regenbogenfahne raushängt – das geht hier alles ohne größeren Protest vom Publikum oder den Menschen auf der Straße über die Bühne.
Was ist Ihr persönlicher Bezug zum siebten Bezirk?
Ausgehen – die Beisl-Kultur hat mich immer angezogen. Das Amerlingbeisl war früher mein Stammlokal. Das Grätzel rundherum hat einfach die richtige Mischung aus Kopfsteinpflaster, Biedermeier und charmantem Neuen.
Zur Sache
Das Kosmos Theater (Siebensterngasse 42) hat noch bis Samstag, 14. April, offen: Täglich um 20 Uhr wird das Stück "DI_VER*SE" rund um Frauen, Männer, Trans-, Transgender- und Interpersonen aufgeführt. Dann geht's bis Oktober in die Sommerpause. Tickets (19 Euro): 01/523 12 26


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