Tarrody Denkmal neu enthüllt
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Tarrody Denkmal neu im Schloss Lackenbach Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht von 1620 an seinem neuen Standort feierlich enthullt
Graf Nikolaus Esterhazy hatte sich 1620 im Zuge der politischen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Ferdinand II und Gabriel Bethlen nach Lackenbach zuruckgezogen, um sich vor Bethlens Truppen in Sicherheit zu bringen. Der habsburgertreue Esterhazy wurde schließlich von den feindlichen Soldaten belagert, hielt diese aber mit Verhandlungen hin. Die kaiserlichen Soldaten kamen rechtzeitig zu Hilfe und konnten mit dem beherzt aus dem Schloss ausfallenden Esterhazy und den tapferen Neckenmarkter Bauern die drohende Schlosseinnahme abwenden - die Belagerer waren bezwungen.
Ein Unterkommandant des feindlichen Lagers, Matthias Tarrody, soll der Uberlieferung nach im Gefecht durch eine Kugel verwundet worden und samt seinem Pferd in jene Grube gesturzt sein, die er zuvor als Grab Esterhazys ausheben hatte lassen, falls dieser sich nicht ergebe. Durch den Sturz hatte nun er selbst den Tod gefunden. Noch heute zeugt die erhaltene Inschriftentafel von 1623 von diesem Ereignis:
„HIER LIEGT DER IN DER SCHLACHT BEI LACKENBACH GEFALLENE ERSTE FELDHERR DES FURSTEN BETHLEN, NAMENS MATTHIAS TARRODY, BEGRABEN, ALS NIKOLAUS ESTERHAZY VON DER BELAGERUNG BEFREIT MIT UNTERSTUTZUNG VON DAMPIERRE SIEGREICH WAR. IM JAHRE 1623“.
Der Rest des Denkmals ging in den 1950er Jahren verloren und wurde spater neu geschaffen. Der Uberlieferung nach wurde Tarrody samt seinem Pferd und Hund in der fur Esterhazy auf einem Hugel ausgehobenen Grube bestattet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließ der damalige Verwalter des Schlosses das Grab Tarrodys offnen, um die Legende zu prufen. Tatsachlich stieß man auf ein menschliches Skelett, sowie das eines Pferdes und eines Hundes, was die Legende rund um Tarrodys Tod und die Errichtung eines Grabdenkmals fur ihn durch Graf Nikolaus Esterhazy letztlich bestatigten sollte.
1953 fand das Denkmal seine Aufstellung an der Bahnstraße am ostliche Ortsende von Lackenbach und 2012, rund 60 Jahre spater, wurde es nun abermals verbracht und steht heute im Areal von Schloss Lackenbach, wo es einen wurdigen Ort des Gedenkens an die Schlacht 1620 und Matthias Tarrody gefunden hat.
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