Daniela Flickentanz
Die Malerei als Ventil zum Songwritingprozess
Durch die Pandemie hat die Sängerin Daniela Flickentanz begonnen zu malen. Insgesamt 150 Stunden hat sie seither mit dem Pinsel in der Hand verbracht.
WIEN/OTTAKRING. "Es war alles eine Verkettung von Wundern", erzählt Daniela Flickentanz. Die Ottakringer Musikerin hat das vergangene Jahr genutzt um einer großen Leidenschaft abseits der Musik nachzugehen: dem Malen. "Das Malen begleitet mich eigentlich schon seit 2007 als Ventil zum Songwritingprozess", erzählt Flickentanz und ergänzt: "Gerade in der Pandemie war es für mich wichtig neben der Musik eine 2. Einnahmenquelle zu haben".
Doch der Weg zum Erfolg war steinig. Von Mai bis September hat die Ottakringerin insgesamt 150 Stunden lang gemalt. Anfangs quartierte sie sich in Pöttelsdorf ein. "Dort hatte ich meinen ersten eigenen Malraum, aber dann haben sich Vögel eingenistet und um die Babies nicht zu stören, bin ich von Dannen gezogen."
Baustelle als Atelier
Unterschlupf fand sie auf der Baustelle ihrer Mutter. "Anfangs habe ich die Bilder auf der Terrasse oxidieren, also trocknen, lassen. Das Problem war, dass es immer mehr Bilder geworden sind und man nicht im selben Raum mit den oxidierenden Bildern schlafen darf", erklärt Flickentanz. Da kam die Möglichkeit das Trocknen der Werke auf den Dachboden ihrer Mutter zu verlagern, gerade recht.
Neben der Malerei existiert aber auch noch die Musik. Am 1. Oktober erscheint ihr neues Album "Eine von vielen" in dem sie ihre Gedanken zur Pandemie verarbeitet. "Als wir das Musikvideo zu meinem Song 'L(i)eben ist rin Risiko' drehen wollten, hat wirklich eine Menge Geld gefehlt. Und immer wenn ich nicht weiter weiß, bete ich am Abend", erzählt Flickentanz.
Und tatsächlich wurden die Gebete erhört, denn in der Früh hatte sie eine Lösung parat: "Ich dachte mir 'Warum bietest du deine Bilder eigentlich nicht zum Verkauf an?' Mein Kopf hat gesagt 'Nein, so ein Blödsinn' aber gemacht habe ich es trotzdem", lacht Flickentanz.
Bilder verkauft
Und der Masterplan funktioniert: Innerhalb von 2 Tagen kann die Neo-Malerin ihr erstes Bild veräußern. "Beim zweiten Bild hat mich der Käufer dann gefragt, ob ich an einem Tauschgeschäft interessiert wäre und so habe ich das Kunstwerk gegen ein Outfit für mein Musikvideo getauscht.
Auch in Zukunft möchte Flickentanz auf Tauschgeschäfte eingehen: "Ich habe früher schon Bilder gegen Laptops oder Waschmaschinen eingetauscht. Es geht sehr vieles wenn man im Kopf offen dafür ist", betont die Künstlerin. Durch eine Verkettung von Glücksfällen konnte Flickentanz ihrer Leidenschaft, dem Malen nachgehen. Nun kommt mit ihrem neuen Album ein weiteres Glied an der Glückskette hinzu. Und wer weiß vielleicht erfindet sich die Künstlerin schon bald neu und findet ein neues Hobby, dass sie dann zu ihrem dritten Standbein macht.
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