Spatenstich in Ottakring
Die Thaliastraße wird weiter ausgebaut
Vom Gürtel bis zur Feßtgasse wurde die Thaliastraße bereits auf Vordermann gebracht. Die Arbeiten für den zweiten Abschnitt, von der Feßtgasse bis zur U3 Station Ottakring, wurden mit dem Spatenstich eingeläutet. Neben Verbesserungen für Radfahrer werden auf über einem Kilometer 88 Bäume, 16 Nebelstelen und Wasserspiele kommen. Reduziert werden die Parkplätze: Von 260 bleiben 100 übrig.
WIEN/OTTAKRING. Die Thaliastraße ist Ottakrings Lebensader: Einkaufsstraße, Verkehrsweg, Aufenthaltsort. All diese Aspekte müssen bei einer Neugestaltung unter einen Hut gebracht werden. "Nach der Fertigstellung des ersten Abschnitts vom Gürtel bis zur Feßtgasse sieht man, dass es von den Menschen angenommen wird. Sie nehmen Platz. Genau das wollen wir mit den Bäumen, Pflanzen und Verweilzonen erreichen: Einen Klimaboulevard zum Flanieren", sagt Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ).
Die bekannten Verbesserungen aus Abschnitt Eins - Kühlung, Begrünung, Sitzmöglichkeiten - sollen auch jetzt von der Feßtgasse bis zur Huttengasse umgesetzt werden. "Die Wünsche und Ideen aus der Bürgerbeteiligung wurde bei einer Geschäftsbefragung im Bereich des zweiten Abschnitts bestätigt", erklärt Prokop.
88 neue Bäume werden gepflanzt
Neben der Verbreiterung der Gehsteige auf sechs Meter soll es auch in Seitenstraßen zu Verbesserungen kommen. Durch die Pflanzung von 88 Bäumen sowie zahlreichen Staudenbeeten, die Installation von Wasserspielen und die großflächige Entsiegelung soll das Mikroklima im stark verbauten Gebiet auf einer Länge von über einem Kilometer deutlich verbessert werden.
Zugleich werden die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und Anrainerinnen und Anrainer durch Straßenbaumaßnahmen und zusätzliche Beleuchtung erhöht. Die Bauarbeiten auf der Thaliastraße finden im Zeitraum von Mai bis November dieses Jahres statt – in den Seitengassen bis Ende Dezember 2022.
"Wenn man sieht, wie die Straße nach der Fertigstellung von Abschnitt Eins jetzt lebt, dann ist es ein wichtiger nächster Schritt", sagt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Bezirksvorsteher Prokop ergänzt: "105.000 Ottakringerinnen und Ottakringer werden davon profitieren."
Volksschule bekommt neuen Vorplatz
Die Grubergasse, eine bestehende Sackgasse, wird im Zuge des Projekts ebenfalls umfassend neugestaltet. Die Volksschule Grubergasse erhält einen attraktiven Vorplatz mit neuen Baumpflanzungen, Spielflächen, Bügeln für Fahrräder und Scooter sowie Sitzbänke und ein Wasserspiel.
Neue Sackgassen
Mit kleinen „Pocketparks“ wird auch die Aufenthalsqualität in der Kreitnergasse, der Lambertgasse und der Pfenninggeldgasse im Kreuzungsbereich mit der Thaliastraße erhöht. Die drei Seitengasse werden zu Sackgassen und bieten künftig mit neuen Bäumen, Sitzmöglichkeiten im konsumfreien Raum und Wasserelementen sowohl Abkühlung in der warmen Jahreszeit als auch Platz zum Verweilen.
Mit dem Rad besser erreichbar
Um die lokale Erreichbarkeit der Thaliastraße für Radfahrerinnen und Radfahrer, insbesondere von der parallel verlaufenden fahrradfreundlichen Hasnerstraße, zu verbessern, werden alle an die Thaliastraße angrenzenden Seitengassen für das Radfahren gegen die Einbahn geöffnet. Nur in der Wichtelgasse ist das aufgrund des Straßenquerschnitts nicht möglich.
Der Gleisbandseitenstreifen in der Thaliastraße wird, wie schon im ersten Bauabschnitt ausgeführt – etwas verbreitert und fugenfrei – wodurch sich der Fahrkomfort verbessert. Zudem wird das schon vorhandene Angebot der Radabstellanlagen im gesamten Projektbereich erweitert.
Der gesamte Querschnitt der Thaliastraße wird auch in der zweiten Etappe analog zum ersten Bauabschnitt gestaltet. Die starre Trennung von Fahrbahn und Gehbereichen wird durch eine Niveauannäherung aufgebrochen. Zukünftig trennt ein nur drei bis fünf Zentimeter hoher Randstein die Fahrbahn von den Gehwegen beziehungsweise Parkstreifen. Die Gehsteige selbst werden überwiegend bis zu den bestehenden Straßenbahngleisen vorgezogen.
Komfort für Öffi-Nutzerinnen und Nutzer
Die im Zuge der Umbauarbeiten optimierte Gestaltung der Haltestellen der Straßenbahnlinie 46 sorgt für mehr Raum in den Wartebereichen und mehr Sicherheit für die Fahrgäste. An den neuen Randhaltestellen steigen die Fahrgäste direkt vom Gehsteig ein und aus und müssen nicht mehr die Fahrbahn überqueren.
Im Bereich der U3-Station Ottakring wird die Straßenbahnhaltestelle verlegt. Dadurch werden kürzere direkte Wege zum Umsteigen in die U3 und die S45 ermöglicht.
ÖVP-Kritik wegen Parkplatzverlust
Die ÖVP Ottakring mit Obmann Stefan Trittner kritisiert den Wegfall von 160 Parkplätzen und der "ausgefallenen Bürgerbeteiligung": "Im Frühjahr 2020 wurde angekündigt, dass es auch für den zweiten Abschnitt einen Bürgerbeteiligungsprozess geben soll.
Diesen haben SPÖ und Grüne nun vollkommen unter den Tisch fallen lassen." Trittner zum Wegfall der Parkplätze: "Ja zu mehr Bäumen, aber mit Maß und Ziel. Der richtige Weg wäre es, den Menschen das Leben zu erleichtern und Lösungen anzubieten, statt die Parkplatznot nun auch in weiteren Teilen des Bezirks künstlich zu erhöhen.“
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