Hat der 16. Bezirk genug Ärzte?

Der Bedarf an Allgemeinmedizinern mit Kassenplätzen steigt. 2019 wird in Ottakring wieder einer in Pension gehen. | Foto: MEV Verlag GmbH/Symbolbild
  • Der Bedarf an Allgemeinmedizinern mit Kassenplätzen steigt. 2019 wird in Ottakring wieder einer in Pension gehen.
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Ob es in den nächsten Jahren genug Allgemeinmediziner mit Kassenverträgen geben wird, ist fraglich.

OTTAKRING. Die Stadt wächst: Es wird gebaut und gleichzeitig werden viele Menschen auch immer älter. Diese Tatsachen lassen auch im 16. Bezirk viele in Hinblick auf die Gesundheitsversorgung mit Sorge in die Zukunft blicken. In den nächsten zehn Jahren, so die durchaus besorgniserregende Prognose von Susanna Michalek, Hausärztin in Wien, wird die Hälfte der derzeit niedergelassenen Wiener Allgemeinmediziner in den Ruhestand treten.

In Wien gibt es aktuell 731 Allgemeinmediziner mit Kassenverträgen der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK). Das sind 35 Stellen weniger als noch vor fünf Jahren.

Bleibt die Frage: Können die Stellen nachbesetzt werden und wird die Bevölkerung auch weiterhin versorgt sein? Die bz hat sich bei den Allgemeinmedizinern im 16. Bezirk umgehört.

Der Bedarf steigt

In Ottakring gibt es aktuell 43 Hausärzte, die einen Krankenkassenvertrag haben. Einer davon ist Peter Dangl. Er ist gleichzeitig auch Sprecher der Allgemeinmediziner des 16. Bezirks. "Prinzipiell nehme ich schon noch neue Patienten auf. Ich bin aber ziemlich am Limit", so Dangl. Besonders, dass einige Stellen nicht nachbesetzt werden, sieht er kritisch. Immerhin wachst die Bevölkerungsanzahl stetig, gleichzeitig steigt die Lebenserwartung.

"Gerade in Ottakring wurden einige Baulücken geschlossen. Dadurch kommen immer mehr Menschen dazu", erzählt Dangl. Er wünscht sich, dass grundsätzlich mehr Allgemeinmediziner ausgebildet werden. Gesundheitszentren wie in Mariahilf sieht er kritisch. Als viel sinnvoller erachtet er Praxen, in denen alle Partner einen Kassenvertrag haben.

Etwas anders beurteilt der Arzt Helmut Euler-Rolle die Lage im Bezirk: "Ich selbst sehe den Bedarf an Allgemeinmedizinern nicht besonders groß. Die meisten Patienten wollen gleich einen Facharzt konsultieren." In seiner Praxis nimmt er auch noch neue Patienten auf. Derzeit sind es zwei bis fünf pro Woche.

Versorgung durch WGKK

Der aktuelle Rückgang an Allgemeinmedizinern liege, so Silvia Jirsa von der Wiener Gebietskrankenkasse, an der Umsetzung des regionalen Strukturplans, aber auch daran, dass einige Planstellen nicht nachbesetzt werden konnten. Diese Stellen wollte offenbar niemand übernehmen.

"Um Nachbesetzungsschwierigkeiten in den Fächern Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde zu verhindern, gibt es in diesen beiden Fachgebieten Ausnahmen von der gesetzlichen Altersgrenze", erklärt Jirsa. Das bedeutet: Hier müssen Ärzte nicht spätestens mit 70 Jahren ihre Praxis und ihren Vertrag abgeben, sondern dürfen auch länger ordinieren.

Bis Ende 2019 werden in allen anderen Fachgebieten 39 Vertragsärzte der WGKK in Pension gehen. Trotzdem erwartet man, so heißt es von der Krankenkasse, keine Nachbesetzungsschwierigkeiten. Die WGKK versucht nun, vermehrt die Gründung von Gruppenpraxen zu forcieren.

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