Kulturverein mo.ë wartet auf das Urteil
Ob der Verein in der Thelemangasse bleiben darf, ist ungewiss
HERNALS. Das Haus in der Thelemangasse 4 hat den Besitzer gewechselt. Für den Kulturverein "mo.ë", der seit 2015 darum kämpft, in den von ihm bespielten Räumlichkeiten bleiben zu dürfen, hat das nichts geändert. Der Verein ist 2010 dort eingezogen und hat einen Kunst- und Projektraum eingerichtet. Die Mitglieder beharren auf den Standpunkt, dass mit ihnen ein unbefristeter Vertrag abgeschlossen worden sei und möchten nicht ausziehen. Die neuen sowie die alten Eigentümer sind anderer Meinung und gehen mit einer Räumungsklage gegen "mo.ë" vor.
Die Verhandlung ist bereits abgeschlossen. "Jetzt warten wir auf das Urteil, von dem man uns gesagt hat, dass es im November oder Dezember kommen soll", so Alisa Beck von "mo.ë". Wie es weitergehen soll, falls der Verein verlieren sollte, will man erst besprechen, wenn dieser Fall tatsächlich eingetreten ist.
Projekt "in Planung"
Schon der alte Eigentümer "Vestverk" wollte die Immobilie – die ehemalige k.u.k. Ordensmanufaktur unweit des Hernalser Gürtels an der Grenze zu Otta-#+kring – sanieren und dort Wohnungen errichten. Bevor das umgesetzt werden konnte, hat er allerdings die Immobilie an "Realtrade" verkauft. Dort hält man sich noch bedeckt, was die Umbau- und Sanierungspläne angeht: Das Projekt befinde sich in einer Planungsphase, die sicher noch bis zum Frühjahr 2017 dauern werde.
Zur Sache:
"mo.ë" und sein Trägerverein "picapica" legen ihren Fokus auf die Produktion und Sichtbarmachung von Kunst und Kultur. Ihr Sitz ist seit dem Jahr 2010 in der Thelemangasse 4. Das Gebäude selbst ist seither durch mehrere Hände gegangen.
Beim Kampf gegen die Räumungsklage, die gegen "mo.ë" im Jänner 2016 eingebracht wurde, geht es dem Verein auch um grundsätzliche Fragen. Etwa darum, wo in der Stadt Platz für Kultur ist und wem die Aufwertung von Immobilien und die Schaffung hochwertiger Eigentumswohnungen etwas bringt. Mehrmals forderten die Mitglieder in diesem Zusammenhang auch die Stadtpolitik zum Handeln auf.
Kontakt: www.moe-vienna.org
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