Siedlung Fuchsenloch: Aufregung um neue Flächenwidmung
Neue Flächenwidmung: In einer Siedlung am Wilhelminenberg sorgen geplante Veränderungen für Zukunftsängste.
OTTAKRING. Der Name "Fuchsenloch" ist eine sehr passende Bezeichnung für die Siedlung am Wilhelminenberg: Weite Grünflächen und Bäume bestimmen das Bild in der von der Sozialbau AG verwalteten Anlage. Deshalb fühlen sich verschiedene Tierarten wie zum Beispiel Füchse hier auch wohl.
Die Bewohner und die Anrainer fürchten nun, dass sich das in den kommenden Jahren ändern könnte. Der Grund dafür ist eine geplante Änderung des Flächenwidmungsplans. Aus der bislang vorherrschenden offenen Bauweise soll eine geschlossene Bauweise werden. Und die zulässige maximale Höhe der Gebäude soll von 6,5 Metern auf neun Meter erhöht werden.
Anrainer verstört
Das sorgt für Unruhe unter den Anrainern. Gegen die geplante Umwidmung hat sich bereits eine Bürgerinitiative formiert. Bei einem Ortstermin mit der bz erschienen gleich mehr als 20 Menschen, um von ihren Ängsten zu erzählen. "Es ist eine Besonderheit, dass wir in unserer Anlage so viele Grünflächen haben. Wir wollen, dass das so bleibt", war der einstimmige Tenor. Beklagt wird außerdem die mangelhafte Informationspolitik: "Der Brief, in dem die Änderung angekündigt wurde, wäre in dem ganzen Werbematerial fast untergegangen", so eine Bewohnerin der Anlage. "Ansonsten gab es keine Informationen. Bei Wahlen wird viel mehr Aufwand betrieben."
Die geplante Umwidmung im Flächenwidmungsplan sorgt auch deshalb für Misstrauen, weil große Teile der Siedlung leer stehen. "Wohnungen werden nicht nachbesetzt. Es werden auch keine neuen Mieter mehr aufgenommen. Zwei Drittel der Wohnungen stehen leer", so ein Bewohner. Im Raum steht die Angst, dass die Siedlung in den kommenden Jahren nicht mehr in seiner bisherigen Form bestehen könne. Auch dass dringend benötigte Reparaturen seit Jahren verschleppt werden, trägt nicht zur Vertrauensbildung bei. "Seit über neun Jahren ist hier nichts mehr saniert worden", berichten die Bewohner.
Sanierung versprochen
Herbert Ludl ist der Obmann der Genossenschaft Familie, der Eigentümerin der Häuser im "Fuchsenloch". Er verspricht eine baldige Sanierung: "Wir planen die komplette Sanierung von insgesamt 150 Wohnungen." Tatsächlich gebe es einen Aufnahmestopp: "Die Wohnungen sind in einen desolaten Zustand. Wir dürfen sie gar nicht mehr vermieten."
So sei etwa die Elektrik nicht mehr gesetzeskonform. Mit der geänderten Flächenwidmung bezwecke man eine Verbesserung der Infrastruktur. "Wir wollen neue Park- und Fahrradabstellplätze errichten." Die Sanierung der Wohnungen selbst sei davon unabhängig. "Sie wird aber Jahre dauern", so Ludl.
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