Wie lernen Kinder eine Fremdsprache?
Antworten zur mehrsprachigen Erziehung.

Kannst du dich noch daran erinnern, wie du deine eigene Muttersprache gelernt hast? Ich kenne niemanden, der sich daran noch erinnern kann. Das liegt aber auch daran, dass wir unsere ersten Wörter bereits zwischen dem 10. und 30. Lebensmonat brabbeln. Zusätzlich ist es Fakt, dass egal in welchem Land dieser Welt wir geboren werden, es uns allen in die Wiege gelegt ist, eine Sprache zu lernen – rein intuitiv, durch nachahmen. Als Kind werden uns Geschichten vorgelesen, wir singen Lieder immer und immer wieder, spielen und reden einfach so vor uns hin. Dabei wiederholen wir Wörter, Sätze und Grammatik immer aufs Neue. Durch diese intuitive Vorgehensweise lernen bereits Babys die Ausdrücke richtig zuzuordnen und Laute nachzuahmen. 

Auch bei Erwachsenen hat sich gezeigt, dass spielerisches Lernen und kindliche Verhaltensweisen helfen, eine neue Sprache zu erlernen. Hierzu zählt auch, sich einzugestehen, dass man Fehler machen darf, keine Hemmung vor dem Sprechen der Sprache hat, auch gerne mal mit sich selber in der neuen Sprache spricht, Bücher liest, Lieder mitsingt und am wichtigsten - immer alles wiederholt!

Wir vom Verein Babel bieten Deutschkurse für Mütter mit Kindern in unserem Mutter&Baby Deutschcafé an, die genau nach diesem Prinzip arbeiten. Wir lesen Geschichten, singen Kinderlieder und verinnerlichen durch ständiges Wiederholen Grammatik und Vokabeln. Gleichzeitig gehen wir spezielle Themen durch, die den Alltag in Österreich erleichtern, sei es beim Einkaufen, im Haushalt, bei Arztbesuchen oder Amtswegen. Somit kann die Sprache im Alltag laufend angewendet und verinnerlicht werden. Denn Studien zeigen, wer eine Sprache zwar gelernt hat, sie aber nicht regelmäßig spricht, liest oder schreibt, vergisst vieles wieder. Informationen zu unserem aktuellen Kursangebot findest du hier.

Bilinguale Erziehung ja oder nein? 

Wer sein Kind mehrsprachig erziehen möchte, sollte einige Voraussetzungen schaffen. Das wichtigste ist es, ohne Druck und Ehrgeiz an die Sache heranzugehen. Wer sein Kind nicht zwingt Vokabeln zu pauken und Grammatik zu lernen hat gute Chancen, dass Motivation und Spaß erhalten bleiben. So kann schon im Kindergartenalter eine zweite Sprache auf sehr hohem Niveau erlernt werden.

Unterschieden wird beim Erlernen einer Sprache, ob Kinder bereits von klein an zweisprachig erzogen werden, da ein Elternteil z.B. Polnisch spricht und der andere Deutsch oder ob die zweite Sprache später z.B. im Kindergarten erworben wird. Handelt es sich um eine zweisprachige Erziehung, so ist es von Vorteil, wenn jeder Elternteil mit dem Kind in seiner Sprache spricht. Auch wenn das Kind die Sprachen zu Beginn vermischt, so kann es nach einigen Jahren jede der erlernten Sprachen einwandfrei sprechen.

Eine andere Möglichkeit ist es, das Kind in einen bilingualen Kindergarten oder in eine bilinguale Schule zu geben. Hier sprechen die BetreuerInnen, häufig als Native-Speaker, die gewählte Sprache mit dem Kind. Vorteile die sich daraus ergeben sind, dass das Kind laufend mit der Sprache konfrontiert wird und diese spielerisch und durch Mimik und Gestik unterstützt lernt. In einer Sprache schwingen viele Emotionen mit, die nur ein Muttersprachler auch wirklich vermitteln kann.

Auch Kinder mit Migrationshintergrund haben große Chancen die Sprache der neuen Heimat problemlos und akzentfrei zu lernen. Kinder mit Migrationshintergrund hören meist zu Hause die Muttersprache ihrer Eltern und lernen in Kindergarten oder Schule die Sprache ihrer neuen Heimat. Durch die Bezugspersonen in Schule und Kindergarten und die laufende Wiederholung wird die zweite Sprache gut verinnerlicht. Weiters konnte gezeigt werden, dass Mehrsprachigkeit bei Kindern den Vorteil hat, dass diese auch später Sprachen leichter lernen, weil sie bereits ein Gefühl dafür entwickelt haben und Informationen besser und schneller umsetzen können.
Ein paar Dinge gibt es jedoch noch zu beachten. Wer andenkt sein Kind einmal pro Woche in einen Sprachkurs zu schicken, der wird kaum Fortschritte bemerken. Sprache benötigt ständige Wiederholung und Beschäftigung damit. Je mehr ein Kind die Sprache im Alltag erlebt und wiederholt umso besser stehen die Chancen auf eine akzentfreie Aussprache und richtige Grammatik. Gleichzeitig hat sich gezeigt, wer als Kind eine fremde Sprache erlernt und diese über Jahre nicht mehr anwendet, vergisst das Erlernte wieder.

Wann sollte mein Kind beginnen eine Fremdsprache zu lernen?
Einen richtigen Zeitpunkt für den Start mit einer zweiten Sprache gibt es wissenschaftlich gesehen nicht, da die Sprachentwicklung von Kind zu Kind unterschiedlich verläuft. Erste Wörter werden nach 10 bis 30 Monaten gesprochen. Diese Zeitspanne ist sehr lang und zeigt auch, wie individuell die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt zu beantworten ist.

Man weiß heute jedoch, dass die Fähigkeit unsere Muttersprache zu lernen ab dem vierten Lebensjahr abnimmt und ab dem 7. Lebensjahr noch einmal rapide sinkt. Gleichzeitig zeigt sich, dass Kinder, die vor dem 7. Lebensjahr eine zweite Sprache lernen gute Chancen haben, Grammatik und Aussprache eines Muttersprachlers zu erwerben.

Auch hier setzen wir vom Verein Babel an. Da du mit deinem Baby gemeinsam lernst, wird der Spracherwerb des Kindes gefördert und es werden bereits früh Schritte für das Erlernen der neuen Sprache gesetzt. Dies erleichtert auch den Einstieg in Kindergarten oder Schule. Um regelmäßige Wiederholung zu gewährleisten finden die Kurse zwei Mal wöchentlich statt. Unterstützt wird der Deutschkurs durch Übungen für zu Hause. Doch am wichtigsten sind Spaß und Freude, denn dann bleiben du und dein Kind mit viel Motivation dran.

Warum können Kinder besser Sprachen lernen?
Für diese Aussage gibt es keinen Beweis. Der Spracherwerb bei Kindern verläuft einfach anders als bei Erwachsenen. Während Kinder intuitiv und nachahmend lernen, eigenen Erwachsene sich die Sprache systematisch an. Kindern ist es nicht unangenehm wenn Grammatik oder Aussprache nicht stimmen. Sie reden munter drauf los und versuchen sich zu verständigen. Und dies führt zu einer auf uns schneller und besser wirkenden Sprachentwicklung. Als Erwachsener trauen wir uns oft nicht zu sprechen oder zu üben, da wir ja Fehler machen könnten. Dies hat den Nachteil, dass es länger dauert, bis wir die neue Sprache tatsächlich anwenden.

Fazit
Den richtigen Zeitpunkt um mit dem Lernen einer Fremdsprache zu beginnen gibt es nicht. Als Kind lernen wir eine Sprache intuitiv, spielerisch und durch Nachahmung. Täglich spielerisches Lernen durch Kinderlieder, Bilderbücher, Spiele oder Filme hilft Vokabeln und Hörverstehen zu trainieren. Doch das Um und Auf sind ständige Wiederholungen, bei Kindern und bei Erwachsenen. Denn, wer eine neu erlernte Sprache nicht immer wieder anwendet, vergisst vieles wieder.

Der Verein Babel hilft dir, gemeinsam mit deinem Kind Deutsch zu lernen. In unserem Mutter&Baby Deutschcafé lernst du gemeinsam mit deinem Kind in einer entspannten Atmosphäre und mit viel Spaß, Spiel und Freude. Informationen zu unserem aktuellen Kursangebot findest du hier.

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