Fusion 18: KunstModeDesign aus der Herbststraße
Fusion 18: Die Schüler der Herbststraße lieferten mit "KunstModeDesign" eine Performance der Extraklasse.
OTTAKRING. "Wir zeigen erstmals in der Geschichte der Herbststraße das gesamte Spektrum und die Vielfalt des Könnens unserer Studierenden in einer abendfüllenden Show, die mit dem Publikum in Interaktion tritt", so Direktorin Gabriele Sulzgruber-Schartl bei der Eröffnung. Die Besucher erwartete ein Feuerwerk an junger Kunst und Mode.
Der Ort dafür, das ehemalige Semperdepot, ist nicht nur wegen seines Ambientes ausgewählt worden, er hat auch einen historischen Bezug zur Herbststraße. Das heutige Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien wurde 1874 als k.k. Hoftheater-, Kulissen- und Decorations-Depot errichtet. Im selben Jahr entstand die k.k. Kunststickereischule. Danach folgte eine Fachschule für Kleidermacher und Wäschewarenerzeugung. Die Schulen wurden schließlich zur k.k. Zentrallehranstalt für Frauengewerbe in Wien vereinigt. "So startete die Herbststraße", erklärte Direktorin Sulzgruber-Schartl. Also der perfekte Ort, um Mode, Skulpturen, Grafik und Malerei miteinander zu inszenieren. Dabei verschmolzen etwa textile Designs aus der Modeabteilung mit anderen Kunstobjekten zu bewegten Bildern.
Rokoko trifft Science Fiction
Atemberaubende historische Tableaux vivants der Meisterschüler für Bühnenkostüm versetzten zurück in die Zeit von Kaiserin Maria Theresia. Daneben scharten sich die Models in minimalistischen Outfits aus einer anderen Welt um ein Indianertipi aus Plastikabfällen. Die Shows der Abschlusskollegs für Mode-Design-Textil orientierten sich dabei an den Neoterikern, einem Kreis von Dichtern aus dem antiken Rom, indem sie das scheinbar Kleine und Unbedeutende in den Mittelpunkt rückten. Die Kollektionen beschäftigten sich unter anderem mit ökologischen Themen. Dazwischen gab es Kurioses, wie beispielsweise umwobene Werkzeuge und deren Weg aus der Geschichte bis in die Herbststraße. Untermalt wurde das alles von den experimentellen Klängen eines Live-Soundlabs.
Bereits eine Institution sind die von Schülern der dritten Jahrgänge verkaufte, selbst designte und genähte Mode sowie die Accessoires ihrer eigenen Labels – Entwürfe, die übrigens wie jedes Jahr reißenden Absatz fanden.
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