AK-Kinderbetreuungsatlas
Bezirk Perg ist bei Drei- bis Sechsjährigen Schlusslicht in OÖ

AK-Vizepräsidentin Elfriede Schober und AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer präsentieren den neuen AK-Kinderbetreuungsatlas 2021 | Foto: AK OÖ /Wolfgang Spitzbart
  • AK-Vizepräsidentin Elfriede Schober und AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer präsentieren den neuen AK-Kinderbetreuungsatlas 2021
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Der AK-Kinderbetreuungsatlas schafft einen Überblick über das Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreichs Gemeinden. Drei Altersgruppen – Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige und Volksschulkinder – werden gesondert betrachtet und Zusatzangebote berücksichtigt. Das zwiespältige Urteil für den Bezirk Perg: Die Anzahl der 1A-Gemeinden hat sich von zwei auf vier verdoppelt, allerdings auch jene der Gemeinden der Kategorie „E“, die kaum oder keine ausreichende institutionelle Betreuung bieten.

BEZIRK PERG. Experten der Institutes für empirische Sozialforschung (IFES) und der AK OÖ werteten in jeder der 438 oö. Gemeinden das Kinderbetreuungsangebot für die jeweiligen Altersgruppen anhand von vier Kriterien aus: Öffnungszeiten, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten – wobei die Öffnungszeiten differenziert betrachtet wurden. Die Anzahl der positiv erfüllten Kriterien ergab für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die zudem die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie erfüllten, konnten zusätzlich eine 1A-Bewertung erreichen. In Gemeinden mit einem Zusatz „+“ gibt es Sonderprojekte wie etwa gesundes Mittagessen, Einsatz von Zivildienern, Integration und so weiter. In Gemeinden der Kategorie „E“ bedeutet der Zusatz „*“, dass es kein institutionelles Betreuungsangebot für die entsprechende Altersgruppe gibt.

Zwei neue 1A-Gemeinden im Bezirk

Die Höchstkategorie 1A hatten vor zwei Jahren nur zwei der 26 Bezirksgemeinden erreicht: Luftenberg und Mauthausen. Das schafften sie diesmal abermals, zudem gesellten sich auch Perg und St. Georgen an der Gusen – sie hatten bei der letzten Erhebung ein „A“ erreicht – als Vorbilder hinzu. Sie sind somit jene Gemeinden, die Eltern hinsichtlich Betreuungssituation ermöglichen, einer Vollzeitarbeit problemlos nachgehen zu können.

Fünf "A"-Gemeinden

Im Bezirk Perg gibt es mit Katsdorf, Langenstein, Naarn, Saxen und Schwertberg fünf „A“-Gemeinden. Mit einem Anteil von 34,6 Prozent 1A- und A-Gemeinden liegt Perg ziemlich genau im Oberösterreich-Durchschnitt (35,2 Prozent). Acht Gemeinden konnten ihre Kategorie-Einstufung steigern. Besonders beachtlich: Bad Kreuzen, Langenstein, Münzbach und Naarn übersprangen gleich zwei Kategorien.

Einbußen in fünf Gemeinden

Allerdings mussten fünf Gemeinden auch Einbußen hinnehmen. Besonders deutlich sank die Betreuungsqualität Pabneukirchen (von „B“ auf „E“) und St. Thomas (von „C“ auf „E“). Auch Waldhausen und St. Nikola rutschten in die niedrigste Kategorie ab. Als einzige Gemeinde im Bezirk Perg stellte Dimbach – wie schon vor zwei Jahren – keinen Daten zum institutionellen Kinderbetreuungsangebot im Ort zur Verfügung.

Angebot für Unter-Dreijährige durchschnittlich

Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Bei den Unter-Dreijährigen hat sich im Bezirk kaum etwas geändert. Ein „1A“-Angebot bieten Mauthausen und Saxen. Zudem stieg die Zahl der „A“-Gemeinden von drei auf fünf (Katsdorf, Luftenberg, Münzbach, St. Georgen an der Gusen und Perg), wobei sich Münzbach von „E“ auf „A“ stark verbessert hat. Die 19,2 Prozent „A“-Gemeinden bei den Unter-Dreijährigen im Bezirk entsprechen genau dem OÖ-Schnitt. Hingegen gibt es im Bezirk bei den Unter-Dreijährigen heuer vier „E“-Gemeinden (2019: 3): Allerheiligen, Pabneukirchen, St. Georgen am Walde und Waldhausen.

Bezirk ist bei Drei- bis Sechsjährigen Schlusslicht

Die Betreuungssituation für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen ist sehr unterschiedlich. Gegenüber der letzten Erhebung blieb die Zahl der 1A-Gemeinden mit sieben gleich. Während Grein sowie Katsdorf (2019: „B“) und Langenstein (2019: „C“) in die höchste Kategorie aufstiegen, wurden die einstigen „1A“-Gemeinden Schwertberg („B“) und Ried in der Riedmark („A“) diesmal niedriger eingestuft. Gab es vor zwei Jahren bei den Drei- bis Sechsjährigen keine einzige „A“-Gemeinde im Bezirk Perg, sind es diesmal mit Ried, Naarn i.M. und Perg drei.

3- bis 6-Jährige: Sechs Gemeinden mit kaum/keinem Angebot

Verschlimmert hat sich die Situation in der niedrigsten Kategorie „E“. Zwar schaffte es Mitterkirchen gegenüber vor zwei Jahren auf „C“, hingegen fiel St. Nikola stark von „B“ auf „E“ und auch Allerheiligen, Pabneukirchen, St. Thomas, St. Georgen am Walde und Waldhausen wurden in die niedrigste Kategorie eingestuft. Damit hat sich die Zahl der E-Gemeinden im Bezirk Perg auf sechs verdoppelt. Mit 23,1 Prozent an E-Gemeinden bildet Perg bei den Drei- bis Sechsjährigen die „rote Laterne“ im oö. Bezirksvergleich des institutionellen Kinderbetreuungsangebotes. Kein anderer Bezirk hat prozentuell mehr Gemeinden, die kaum oder gar kein Angebot für diese Altersgruppe zur Verfügung stellen. Der OÖ-Schnitt beträgt 8,9 Prozent.

Auch Angebot für VS-Kinder unterdurchschnittlich

Auch die Betreuungssituation bei den Volksschulkindern ist im Bezirk verbesserungswürdig. Wie bei der letzten Erhebung verfügten zwei Gemeinden im Bezirk über ein „A“-Betreuungsangebot für diese Altersgruppe – neben Mauthausen schaffte es diesmal Naarn. Dagegen fiel Luftenberg auf „B“. Mit einem 7,7 Prozent-Anteil an „A“-Gemeinden liegt der Bezirk Perg im Bezirksvergleich an drittletzter Stelle, nur die Bezirke Ried (5,6 Prozent) und Vöcklabruck (3,8 Prozent) weisen noch schlechtere Werte auf. Der OÖ-Schnitt beträgt 19,2 Prozent. Mit 23,1 Prozent liegt der Bezirk zudem bei den „D“-Gemeinden an der Spitze. In die niedrigste Kategorie „E“ wurden Allerheiligen, Arbing und St. Nikola eingestuft. Zählt man die beiden niedrigsten Kategorien zusammen (gemeinsam 34,6 Prozent) weist kein Bezirk in Oberösterreich prozentuell mehr „D“- und „E“-Gemeinden auf.

LH-Vize: "Halten am Ausbaukurs fest"

Die BezirksRundschau bat die zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) um eine Stellungnahme zum kürzlich präsentierten Kinderbetreuungsatlas: „Oberösterreich steht als ein Land der Bildung für Chancen und Möglichkeiten. Das Land Oberösterreich und die Gemeinden arbeiten gemeinsam daran, den Ausbau der institutionellen Kinderbildung und -betreuung in unserem Land und damit verbunden auch im Bezirk Perg konsequent voranzutreiben. In unserem Land bekommt jedes Kind, das es braucht, eine Betreuung. Wir wissen, dass nach der Gesundheitskrise der Bedarf an einem qualitativ hochwertigen Kinderbildung- und -betreuungsangebot wieder steigen wird und halten daher weiter am Ausbaukurs fest."

Alle Details zu den Ergebnissen finden Sie unter kba.arbeiterkammer.at

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