Indischer Kaplan feiert Weihnachten in Perg
Er mag Knödel und Tischtennis und hält viel von Papst Franziskus: Kaplan Paul Arasu aus Südindien.
PERG. In Indien leben mehr als 24 Millionen katholische Christen. Einen von ihnen hat es nach Perg verschlagen. Kaplan Paul Arasu, geboren in dem südindischen Dorf Narasingapuram, 2006 zum Priester geweiht. Der 35-Jährige freut sich schon darauf, die heimischen Advent- und Weihnachtsbräuche kennenzulernen.
In seiner Heimat ist es zum Beispiel üblich, dass Sängergruppen in der Adventzeit von Haus zu Haus gehen, Lieder singen und die Weihnachtsbotschaft verkünden. Auch Familien mit hinduistischem Glauben öffnen ihnen gerne die Tür. Außerdem sind die Tage bis Weihnachten für die Christen in Indien die Zeit des Teilens und der Nächstenliebe. Selbstverständlich arbeitet die christliche Gemeinde das ganze Jahr über caritativ. In diesen stillen Tagen vor Weihnachten aber werden aber auch Andersgläubige, die in Not geraten sind, unterstützt.
In der Adventzeit beginnt in Indien auch schon die Dekoration der Krippe. Bis Weihnachten kann jeder in der Pfarrei etwas beisteuern. Am 24. Dezember wird wie bei uns um 23 Uhr die Mette gefeiert. Nur steht statt der Tanne ein einheimischer Baum hinter dem Altar. Kaplan Paul würde sich wünschen, dass wir die Weihnachtsbotschaft in unser Alltagsleben integrieren. Vorerst verbringt Kaplan Paul nur die Wochenenden hier. Während der Woche ist er in Linz, um seine Deutsch-Kenntnisse zu verbessern.
Kaplan in Perg ab Februar
Ab Februar wird er dann Pfarrer Hörmanseder als Kaplan zur Seite stehen, wo immer er gebraucht werden wird. Jedes Jahr kann Kaplan Paul einen Monat Urlaub machen, den er dann in Indien verbringen wird. Noch habe er kein Heimweh, meint er: „Ich habe noch keinen Plan, wann ich meine Familie besuchen werde. Ich freue mich schon auf Weihnachten in Perg!“ Arasu, der Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie studiert hat, liest in seiner Freizeit gerne Bücher über Friede, Freiheit und Meditation. Außerdem hält er sich mit Tischtennis fit. Nach seinem Lieblingsgericht hier in Österreich gefragt, antwortet er sofort: „Salat“. Und mit einem Grinsen im Gesicht: „Und Knödel. Die gibt es in Indien nicht!“. Von Papst Franziskus hält er sehr viel: „Er ist sehr menschlich, tut viel für die Armen. Franziskus ist ein sehr demütiger Mann“.
Text und Foto: Babsi Zwicker
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