Nachtdienst-Boykott ist bis Juli ausgesetzt

Die Ärzte Christian Hintz, Wolfgang Laimer und Jörg Königseder (von links) sowie Josef Schober (nicht am Bild) fordern eine Lösung betreffend Bereitschaftsdienste während der Woche.
  • Die Ärzte Christian Hintz, Wolfgang Laimer und Jörg Königseder (von links) sowie Josef Schober (nicht am Bild) fordern eine Lösung betreffend Bereitschaftsdienste während der Woche.
  • hochgeladen von Ulrike Plank

BEZIRK. Mit der Ankündigung, ab 1. April während der Woche keine Nacht-Bereitschaftsdienste mehr abhalten zu wollen, sorgten vier Ärzte für Aufsehen. Nun werden Christian Hintz, Josef Schober, Jörg Königseder und Wolfgang Laimer den Boykott bis 1. Juli aussetzen. „Dem Ansuchen der Ärztekammer wird unter der Voraussetzung nachgegeben, dass es gelingt, für Perg und den Sprengel 58 bis dahin eine akzeptable Neuregelung zu finden“, so die vier Ärzte.
„Wir gehen jetzt einen Schritt zurück, es ist Zeit für Lösungen. Ich befürchte aber, dass wir im Juli so weit sind wie jetzt“, meint der Baumgartenberger Praktiker Jörg Königseder. Von den Kollegen aus dem Bezirk gebe es gute Rückmeldungen auf den Vorstoß.

Bis 1. Juli gilt laut den Ärzten für Baumgartenberg, Münzbach, Mitterkirchen und Windhaag die folgende Regelung: „Mit dem Roten Kreuz Perg wurde vereinbart, dass ab 1. April ein diensthabender Arzt ab 18 Uhr nicht mehr direkt, sondern nur über 141 erreichbar sein wird“, erklärt Christian Hintz aus Münzbach. Mit 141 kommen Anrufer zum Disponenten des Roten Kreuzes, der dann über eine Weiterleitung an den Arzt entscheidet. „Der Disponent soll eine Art Firewall sein, eine Barriere bilden, damit wirklich nur Notfälle zum Arzt durchgestellt werden“, so Königseder. In unklaren Fällen könne sich die Leitstelle beim Arzt rückversichern. „Wir wollen die Leute nicht hängenlassen, aber uns aus dem Korsett befreien. Uns geht es vor allem um die Nachbesetzungen. Bei mir dauert es noch bis Ende 2013, Mitte 2014 bis zur Pension. Es wird immer schwieriger, Nachfolger für Landpraxen zu finden. Die Jungen werden eher Fachärzte, da diese keinen Bereitschaftsdienst machen müssen“, meint Jörg Königseder.

Sprengel zusammenlegen

Ein weiterer Punkt, der Nachfolger abschrecken könnte, sei die Vergütung der Bereitschaftsdienste. „Die Nachtdienstpauschale war seit sechs Jahren auf 110 Euro eingefroren. Jetzt bekommen wir rückwirkend ab 1. Jänner 119,30 Euro für die Zeit von 14 Uhr bis sieben Uhr früh am nächsten Tag. Brutto. Es geht auch hier nicht um uns, aber für die Jungen muss es einen Anreiz geben“, erklärt Wolfgang Laimer. Eine Möglichkeit wäre für die Ärzte die Zusammenlegung zweier Sprengel, unter der Voraussetzung, dass die doppelte Pauschale bezahlt wird. Andere Überlegungen gehen in die Richtung, Wahlärzte oder Jungärzte ohne Kassenvertrag miteinzubeziehen.

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