Lebende Glücksbringer
Rauchfangkehrer in vierter Generation

- Celina Wenigwieser und ihr Chef Raphael Mayer freuen sich, wenn sie von Kunden und der Bevölkerung als Glücksbringer gesehen werden.
- Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr
- hochgeladen von Gerlinde Riegler-Aspelmayr
SCHWERTBERG. Er gilt als DER Glücksbote für das neue Jahr: der Rauchfangkehrer. Elf Gemeinden im Bezirk Perg werden nach dem Jahreswechsel vom Rauchfangkehrerbetrieb Mayer betreut.
Mit 1. 1. 2022 übernehmen Raphael Mayer und sein Schwertberger Team von sieben Mitarbeitern nun zusätzlich auch das Gebiet rund um Pabneukirchen. Der 27-jährige Firmenchef vertritt seine Zunft bereits in vierter Generation. “Mein Urgroßvater begann im Jahr 1947 als Rauchfangkehrer. Mein Opa und Vater stiegen in seine Fußstapfen. Ich selbst habe zwar auch in andere Branchen hineingeschnuppert, aber irgendwie hat mich dieser Beruf nicht losgelassen”, erzählt Mayer.
Warum der Rauchfangkehrer allgemein als Glücksbringer gilt? “Das kommt aus früheren Zeiten, als noch viele Häuser wegen defekter Schornsteine abbrannten oder es zu Rauchgasvergiftungen kam. Irgendwann hat man erkannt, dass die regelmäßige Reinigung des Rauchfangs Schlimmes verhindern kann und somit wurden wir zu Botschaftern des Glücks”, berichtet der Rauchfangkehrermeister.
Abwechslungsreicher Beruf
Tatsächlich sei es so, dass er und sein Team fast überall freundlich empfangen werden. Das bestätigt auch Mitarbeiterin Celina Wenigwieser. Die Schwertbergerin wollte nie in einem typischen “Frauenberuf” arbeiten und hat sich 2014 bewusst für die Lehre zur Rauchfangkehrerin entschieden. “Der Beruf ist abwechslungsreich und man kommt mit vielen unterschiedlichen Leuten und Menschentypen zusammen. Viele wissen gar nicht, dass man Rauchfangkehrer auch als Lehrberuf erlernen kann. Da herrscht unter den Jungen oft ein Informationsmangel”, berichtet die 23-Jährige.
"Rauchfangkehrer wird man immer brauchen"
Ihr Chef Raphael Mayer kann jobsuchende Jugendliche nur ermutigen, sich mit seiner Zunft zu beschäftigen: “Unser Beruf hat auf jeden Fall Zukunft. Rauchfangkehrer wird man immer brauchen. Und dass wir als Glücksbringer gelten und somit gern gesehen sind, macht ja auch Freude.”



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