Was am besten wächst
Einer der größten Sortenversuche Österreichs wird derzeit auf Naarner Feldern durchgeführt.
NAARN (up). Auf einer Fläche von fast 15 Hektar gedeihen beim Sortenversuch 30 Sorten Saatgut, darunter Weizen, Gerste und ab April auch Mais. Dahinter steckt der junge Naarner Markus Gaisberger, Absolvent der Landwirtschaftsschule St. Florian und Verkaufsberater der Perger Firma Altzinger im Bereich Landesprodukte.
Vom Anbau bis zur Ernte
"Wir haben hier von allen Herstellern die Top-Sorten, also das komplette Spektrum abgedeckt. Die Landwirte können sich jederzeit vor Ort anschauen, wie bestimmte Sorten im Machland gedeihen, sie können den Verlauf vom Frühjahr bis zur Ernte beobachten und dann jene Sorte aussuchen, die am besten zu ihrem Betrieb und ihren Anforderungen passt", so Gaisberger. Ausprobiert werden können im Sortenversuch auch neue Pflanzenschutzmittel im Vergleich zu bekannten sowie die Reaktion der Pflanze in verschiedenen Wachstumsstadien auf Spritzmittel und Dünger. Angebaut wurde in Naarn auf den Ackerflächen der Landwirtsfamilie Mairhofer, die eine Schweinezucht und -mast mit bis zu 500 Tieren betreibt. "Wir sind durch persönlichen Kontakt dazu gekommen. Das Interesse am Praxisversuch ist bei uns auch deshalb groß, da wir am Grundwasserschutzprogramm teilnehmen. Hier können wir schauen, welche Sorten auch mit weniger Stickstoff guten Ertrag liefern", sagt Joe Mairhofer. Überdies sei ein solcher Versuch unabhängiger als jene der einzelnen Hersteller: "Die Firmen werben mit ihren Ertragssiegern. Wir wollen wissen, wie es unter den Bedingungen bei uns im Machland wächst", so Mairhofer.
Weniger Spritzmittel als Ziel
"Auf den letzten paar Metern am Rand wird nicht gespritzt. So kann man vergleichen, welche Krankheiten dort auftreten, welche Sorte anfällig ist. Dann kann ich als Bauer eine Sorte auswählen, die ich nicht so intensiv spritzen muss", erklärt Gaisberger, der schon als Kind praktische Erfahrungen am landwirtschaftlichen Betrieb seines Onkels und Opas gesammelt hat. Das Saatgut wurde von den Herstellern zur Verfügung gestellt. Der Landwirt bekommt die Ernte. "Das wird alles Futter für unsere Schweine. Wir kaufen Soja zu, alles andere kommt aus dem eigenen Betrieb. Unser Soja sowie die Rüben gehen in die Lebensmittelproduktion", informiert Joe Mairhofer.
Die Firma Altzinger will mit den Ergebnissen aus den Versuchen ihren Landwirten besseren Service bieten als andere Anbieter. "In dem Bereich gibt es eine große Preisschlacht. Wir konzentrieren uns auf fundierte Beratung", ist Markus Gaisberger überzeugt.
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