36. Jugendtreffen "Linden grüßt Linden"
60 Jugendliche aus sechs europäischen Ländern kommen für zehn Tage ins Mühlviertel.
ST. GEORGEN/W. "United Europe – Solidarity across borders". Das ist das Thema des 36. Jugendtreffens der Partnerschaft "Linden grüßt Linden". Bereits in den 1960-er Jahren hatte sich ein Schriftverkehr zwischen gleichnamigen europäischen Orten entwickelt, der zu Besuchen und regelmäßigem Austausch führte.
1974 wurde in den Niederlanden ein freundschaftlicher Partnerschaftsvertrag zwischen den fünf Gemeinden Linden/St. Georgen/W. (Österreich), Linden/Lubbeek (Belgien), Dalinde/Dodogne (Frankreich), Linden/Holstein (Deutschland) und Linden/Cuijk (Niederlande) geschlossen. So wurde eine Europa-Partnerschaft ins Leben gerufen, die bis heute hält. Im Laufe der Jahre schloss sich noch eine sechste Gemeinde der Partnerschaft an: Lalín/Pontevedra (Spanien).
Austausch seit Jahrzehnten
Seit 1982 treffen sich jedes Jahr ca. 60 Jugendliche im Alter von 15 – 21 Jahren für zehn Tage um Freundschaften zu pflegen, sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen und die Kulturen der Partnerländer näher kennenzulernen. Heuer findet das Treffen von 2. bis 11. August statt und bietet ein sehr umfangreiches Programm. Ein junges Organisationsteam von sieben Personen hat gemeinsam mit der Gemeinde St. Georgen das Jugendtreffen organisiert. Ein Besuch des KZ Mauthausen, des Green-Belt-Centers in Windhaag/Freistadt und ein Wien-Besuch mit einer Stadtführung, durchgeführt von Obdachlosen, sind einige der Hauptprogrammpunkte. Neben den themenbezogenen Ausflügen findet auch die österreichische Kultur ihren Platz. So bietet ein Schuhplattler-Workshop den Jugendlichen Einblick in das österreichische Brauchtum. Die Teilnehmer übernachten in der Volksschule von St. Georgen, das Rote Kreuz hat hierfür Feldbetten zur Verfügung gestellt. Auch der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung ist den Organisatoren sehr wichtig. Daher sind die Jugendlichen an einigen Abenden zum Essen bei Gastfamilien eingeladen.
Aktuelle Thematik
Das Thema "Vereintes Europa – Solidarität über Grenzen hinweg" ist den Jugendlichen sehr wichtig. "Es reicht nicht, nur im europäischen Kontext über Solidarität zu sprechen, daher nehmen auch Flüchtlinge aus der Region an dem Jugendtreffen teil", so Susanne Rosmann, zuständig für die Regionalstelle Oberösterreich von Erasmus+: Jugend in Aktion. Das Jugendtreffen wird von dem EU-Programm unterstützt und gefördert. Erasmus+: Jugend in Aktion bietet Gemeinden, Vereinen, gemeinnützigen Organisationen etc. die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Jugendbegegnungen zu beantragen. "Es wäre schön, wenn mehr Gemeinden das Angebot der Förderungen nutzen und eine Partnerschaft mit anderen Ländern starten würden. Durch den europäischen Austausch und Dialog entsteht viel Positives, das auch eine Gemeinde beleben kann", so Rosmann.
Vereintes Europa
Während der zehn Tage wird hauptsächlich Englisch gesprochen. "Vor allem die Kommunikation mit den Gastfamilien ist manchmal eine Herausforderung, aber bis jetzt hat es immer irgendwie funktioniert", so Jakob Bindreiter, Mitarbeiter des Organisationsteams. Bei allen Aktivitäten wird auf das Gemeinsame gesetzt. Erster Programmpunkt nach der offiziellen Eröffnung des Treffens war der Kochworkshop, bei dem die Jugendlichen ihre typischen Landesgerichte kochen sollten. Die jahrzehntelangen guten Beziehungen zu den Partnergemeinden lassen sich gut an der familiären und aufgeschlossenen Art des Treffens erkennen.
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