Waldkäuzchen und Grashüpfer mit "Liberto" ausgezeichnet
ST. GEORGEN/GUSEN, LINZ. Um Kinder vor Gewalt und Demütigung wirkungsvoll zu schützen, ist es notwendig, auf breiter Ebene Maßnahmen zu setzen. Hier kann es nicht genug Aufklärung geben. Der Kinderschutzpreis "Liberto" ist eine Initiative des Sozialressorts und würdigt den Einsatz vieler kleiner wie großer Menschen für Kinder und Jugendliche. „Kinderrechte sind mir wichtig. Mit dem 'Liberto' werden besonders gute Ideen und Projekte, die eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern und Gewalt an und unter Kindern verhindern, ausgezeichnet und vor den Vorhang geholt“, betont Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Unter dem Motto „Warum wir Kinderrechte brauchen“ wurden dieses Jahr rund 50 Projekte in den beiden Kategorien „Schulen“ sowie „Institutionen und Einzelpersonen“ eingereicht. Die Jury, bestehend aus erwachsenen und jugendlichen Experten, hatte die Qual der Wahl. Beim schon traditionellen Kinderrechtefest der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes (KiJA OÖ) im Linzer Schloss nahmen am 14. Juni die fünf Gewinner die Liberto-Statue und einen Geldpreis von jeweils 1.000 Euro entgegen. Zwei weitere Projekte erhielten einen mit je 500 Euro dotierten Anerkennungspreis.
Kinderrechte und Kinderschutz gefragter denn je
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen sichert allen Menschen unter 18 Jahren die gleichen Rechte zu. Demnach darf kein Kind – aus welchen Gründen auch immer – benachteiligt werden. Auch Österreich hat diesen völkerrechtlichen Vertrag im Jahr 1992 unterzeichnet. Rechte auf Schutz vor Gewalt und Ausbeutung, auf angemessene Grundversorgung und auf Beteiligung und Mitbestimmung sollen sicherstellen, dass alle Kinder unter bestmöglichen Bedingungen aufwachsen können. „Kinderrechte als eine spezielle Form der Menschenrechte sind das Fundament einer friedvollen Gesellschaft. Die kinderrechtlichen Garantien, wie Diskriminierungsverbot oder Schutz vor jeglicher Form der Gewalt und Ausgrenzung, sind heute gefragter denn je“, so die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger. Sie betont: „Nur eine gewaltfreie Erziehung, die den Kindern mit Liebe und Respekt begegnet, macht sie stark und fördert ihre soziale Kompetenz. Auch das Recht auf eine altersgerechte Form der Mitbestimmung in Familie, in Schule und im sozialen Umfeld, sollte für alle Kinder und Jugendlichen selbstverständlich sein. Kinder, die die Erfahrung machen, dass sie ernst genommen und respektiert werden, werden später auch die Rechte anderer achten. Daher ist es unser Ziel, die Gesellschaft nachhaltig für Kinderrechte und Kinderschutz zu sensibilisieren.“
Auszeichnung für St. Georgen/Gusen
In der Kategorie „Schule“ wurden die Volksschule Kirchberg bei Mattighofen, die Neue Mittelschule Bad Leonfelden und die HLW der Kreuzschwestern Linz prämiert.
In der Kategorie „Institutionen und Einzelpersonen“ wurden pro mente Oberösterreich und das Jugendbüro Vogelweide des Magistrates Wels ausgezeichnet. Anerkennungspreise gingen an die Pro Juventute Einrichtung „Haus Sonne“ in Mettmach und an die Kindergruppe Waldkäuzchen und Grashüpfer aus St. Georgen an der Gusen mit dem Projekt "Partizipation – verschiedene Strategien zur Konfliktlösung". Das Projekt basiert auf der Tatsache, dass Kindern im Vorschulalter ihre Gefühle sprachlich kaum ausdrücken bzw. benennen können. Somit sind Konflikte in der Interaktion Kind-Kind und Kind- Erwachsener vorprogrammiert. Seit einigen Monaten wird das Projekt schon intensiv umgesetzt, dazu zählen etwa Maßnahmen um die eigenen Gefühle und Stimmungen besser wahrnehmen und verbalisieren zu können oder auch die sprachliche Ausdrucks- und Entscheidungsfähigkeit weiter zu entwickeln und den respektvollen Umgang miteinander zu fördern. Dabei hilft den Kindern der Leitspruch, der mittlerweile zum Selbstläufer geworden ist: „Ich achte auf die Hände und Füße was sie tun, ich achte auf den Mund was er spricht und auf die Tiere und Pflanzen.“
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