Mehr als eine Lese Oma
ST. NIKOLA. „Hallo Lese-Oma, dürfen wir heute wieder mit dir lernen“, können es die Mädchen und Buben gar nicht erwarten, mit Elfriede Janczyk den Vormittag und den Nachmittag zu verbringen. Die rüstige Pensionistin ist mehr als eine Lese-Oma. In der Regel ist Elfriede Janczyk an drei Tagen, am Vormittag und am Nachmittag, in der Volksschule St. Nikola. Lesen, Schreiben, Rechnen stehen am Programm. Es waren aber auch schon fünf Tage. Elfriede Janczyk übernahm vor vier Jahren die Rolle der Leseoma und Flüchtlingsbetreuerin. Heute unterstützt sie Einheimsiche und Alsylwerber-Kinder.
Seit 30 Jahren hat Elfriede Janczyk in St. Nikola ihren Zweitwohnsitz. Beruflich war sie ‚Versicherungsfachmann‘ und die erste Frau, die eine Geschäftsstelle geleitet hat. Bei der Erstkommunionmesse suchte Direktorin Brigitte Greisinger eine Leseoma. Janczyk meldete sich sofort. In den vergangenen Jahren ging Elfriede Janczyk nach dem Unterricht oft noch mit den Schülern mit nach Hause. Sie lernt mit Migrantenkindern und band auch die Eltern mit ein. Inzwischen hat Elfriede Janczyk ihren eigenen Schulschlüssel. Da bleiben viele Schüler am Nachmittag bei der Leseoma in der Schule, freiwillig. Eine Nachmittagsbetreuung gibt es ja nicht. Mit der Leseoma wird das Gelernte wiederholt und geübt. Oft auch in der Ferienzeit.
„Das Leuchten der Kinderaugen ist das Schönste, was man bekommen kann. Ich lerne auch von den Kindern und bin ausgeglichen“, erzählt Elfriede Janczyk. Jetzt hat sich die Leseoma zur Ausbildung zum diplomierten Lese- und Lernpaten angemeldet. Sie freut sich schon auf die vier Module: Stimme und Sprechweise - Lesen - Lernen - Digitales Lernen.
Direktorin Brigitte Greisinger: "Unsere Elfriede ist eine große Bereicherung für die Schüler/innen und eine große Unterstützung für das gesamte Team."
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