Solidaritätspreis geht nach Pabneukirchen

Solidaritätspreis der Kirchenzeitung an die Flüchtlingsbetreuer der Pfarre Pabneukirchen.
38Bilder
  • Solidaritätspreis der Kirchenzeitung an die Flüchtlingsbetreuer der Pfarre Pabneukirchen.
  • hochgeladen von Robert Zinterhof

Bürger machen auch auf Ungerechtigkeiten und Missstände aufmerksam. PABNEUKIRCHEN. Für ihren unermüdlichen Einsatz würdigte die Kirchenzeitung der Diözese Linz die Pabneukircner flüchtlingshelferinnen und Flüchtlingshelfer der Pfarre mit dem Solidaritätspreis 2018. Übergeben wurde der Preis im Steinernen Saal des Ladhauses von Diözesanbischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Die Jury mit Vertretern der Diözese Linz und dem Land OÖ begründeten den Preis: Neben Deutschunterricht, Begleitungen zu Behörden und Ämtern wurden in Pabneukirchen viele Begegnungen ermöglicht. Mit einer starken Pressearbeit machen die Pabneukirchner auf Ungerechtigkeiten und Missstände im Asylwesen aufmerksam. Das Preisgeld wurde von der Sozialabteilung, Landesrätin Birgit Gerstorfer, und der Dözese Linz gestiftet. Landeshauptm ann Thomas Stelzer lud zu einem Beisammensein im Landhaus ein.
https://www.kirchenzeitung.at/  https://www.kirchenzeitung.at/

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/bleiberecht-fuer-fluechtlingskinder-und-deren-eltern

Kirchenzeitung-Redakteur Josef Wallner im Gespräch mit Maria Bindreiter und Gisela Binder, Flüchtligsbetreuerinnen in Pabneukirchen.

Josef Wallner: Zurzeit wird viel über das Tragen von Kopftüchern diskutiert. Alle vier Frauen der Familien, die bei Ihnen in Pabneukirchen sind, tragen Kopftuch. Was denken Sie darüber?

Maria Bindreiter: Ich denke mir, wenn das unser größtes Problem ist, dann sind unsere Probleme klein.
Gerne sehen wir uns als eine offene und fortschrittliche Gesellschaft und es gelten in Österreich die Menschenrechte, dazu gehört auch die Religionsfreiheit und auch eine Art Bekleidungsfreiheit.
Wenn ich diese Diskussionen höre, frage ich mich, wie weit gestehen wir diese Freiheit auch Menschen zu, die aus einem anderen Kulturkreis kommen, die eine andere Religion haben. Also wie ernst nehmen wir diese Menschenrechte.
Das Kopftuch auf ein Symbol der Unterdrückung, des politischen Islam und Fundamentalismus einzugrenzen, finde ich genauso bedenklich, wie zu sagen, diese Frauen wollen sich nicht integrieren.
Die Frage einer afghanische Frau zu Weihnachten beim Anschauen der Krippe, geht mir beim Kopftuchthema immer wieder durch den Kopf: Warum trägt die Mutter von Jesus ein Kopftuch? Ich habe mir diese Frage noch nie gestellt und wahrscheinlich auch die wenigsten hier im Saal.
Ich finde es schade, dass so ein Stück Stoff mit so vielen Vorurteilen und ich wünsche mir, das der Mensch, die Frau gesehen wird mit ihren Ängsten, Sorgen, Freuden und Gefühlen.
Josef Wallner: Zusätzlich zum alltäglichen Einsatz für die Flüchtlinge gehen Sie auch an die Öffentlichkeit, um auf Probleme, Ungereimtheiten und Unmenschlichkeiten im Asylrecht aufmerksam zu machen. Konkret sammeln Sie Unterschriften für die Petition: Bleiberecht für Flüchtlingskinder und deren Eltern. Welche Erfahrung steckt da dahinter, dass Sie diese Unterschriftenaktion gestartet haben?

Gisela Binder:  In Pabneukirchen betreuen wir mit 30 – 40 ehrenamtlichen Helfern seit
ca. 2 Jahren 4 Flüchtlingsfamilien. Es werden ehrenamtlich Deutschkurse angeboten, viele stehen als Taxi für Arztbesuche oder Behördengänge zur Verfügung und andere wiederum haben durch Besuchskontakte sehr intensive und herzliche Beziehungen geknüpft.
Vor ca. ½ Jahr hat nun eine afghanische Familie ihren ersten negativen Bescheid bekommen und wir ehrenamtlichen Helfer waren alle sehr betroffen.
So wie dieser Familie geht es auch vielen anderen Flüchtlingsfamilien in Österreich, obwohl sie alles richtig gemacht haben.
Wenn wir mit den Flüchtlingsfamilien sprechen, dann sind sich alle einig.
Sie haben diesen sehr gefährlichen Fluchtweg auf sich genommen, weil sie Angst haben um ihre Kinder. Sie sollen geschützt sein vor Krieg, Gewalt und Terror.

Darum haben wir auch den Löwen als unser Maskottchen gewählt.
Er steht als Symbol, dass Väter und Mütter ihre Kinder beschützen wie ein Löwe, eine Löwin und keine Grenze kann sie dabei aufhalten.
https://www.kirchenzeitung.at/  https://www.openpetition.eu/at/petition/online/bleiberecht-fuer-fluechtlingskinder-und-deren-eltern
Bilder Bilal Usman und Robert Zinterhof

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Perg auf MeinBezirk.at/Perg

Neuigkeiten aus Perg als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Perg auf Facebook: MeinBezirk.at/Perg - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Perg und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.