Die Mystikerin aus Hofstetten
Agnes von Plambacheck war eine Bauerstochter aus Hofstetten. Ihr Weg führte sie in einen Wiener Orden.
HOFSTETTEN (ag). Gibt man "Agnes Blannbekin" bei Google ein, so erhält man unglaubliche 21.700 Suchergebnisse. In ihrer Heimat Hofstetten-Grünau ist die Mystikerin die 1244 geboren wurde aber kaum jemandem ein Begriff.
Einfache Bauerstochter
Agnes Blannbekin lebte von 1244 bis 1315. Sie versuchte ihr Leben lang durch Hingabe, Verzicht und Geißelung ihre persönliche Vereinigung mit Gott zu erreichen. "Die Heimatforschung Hofstetten-Grünau hat sich mit Agnes Blannbekin befasst und im Gemeindekurier Folge 15 einen Artikel verfasst. Quelle war vor allem das Buch von Peter Dinzelbacher: Leben und Offenbarungen der Wiener Begine Agnes Blannbekin", erklärt Gerhard Hager, Obmann des Vereins.
Als einfache Tochter eines Hofstettner Bauern begann sie bereits mit sieben Jahren ein zehnjähriges Fasten und aß etwa 30 Jahre kein Fleisch. Während dieser Fastenjahre wächst der Wunsch nach Wien zu gehen um sich dem Kloster der Beginen anzuschließen. Diesen Wunsch erfüllte sich Blannbekin schließlich.
Visionen und Extasen
"Die Geschichte dieses Bauernmädchens ist sicher etwas Außergewöhnliches. Ihre Visionen beginnen im Jahre 1290 und gehen bis zu ihrem Tod 1315", erklärt Hager. Sie verfiel oft in Extasen und führte dazu tagebuchartige Aufzeichnung. "Zahlreiche Theologen und Historiker haben sich mit den Aufzeichnungen über Agnes befasst. Manches wird kritisch gesehen, manches verwundert, manches überrascht", so Hager.
Aktuelle Thematisierung
Auch Michael Niavarani hat in seinem Buch „Der frühe Wurm hat einen Vogel“ die Geschichte von Agnes erwähnt und satirisch beschrieben. "Dass die Geschichte eines einfachen Bauernmädchens noch 700 Jahre später thematisiert wird, ist etwas Besonderes", so Hager. Trotz dem gegenwärtigen Interesse bleiben viele Fragen offen: "War sie ein Mensch mit visionären Fähigkeiten? Wie kam sie nach Wien? Welche Beziehungen hatte sie zu den kirchlichen Stellen? "Am besten man liest die Geschichte und macht sich eigene 'Visionen'", so Hager.
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