"Ermi-Oma"
Kabarettist Markus Hirtler im Interview
Kabarettist Markus Hirtler macht als "Ermi-Oma" Halt in Ober-Grafendorf.
Von Tanja Handlfinger
PIELACHTAL. Der steirische Kabarettist Markus Hirtler arbeitete über 20 Jahre lang als Krankenpfleger, Pflegedienstleiter, Heimleiter und Sozialmanager. Seit 16 Jahren steht er auf der Bühne als "Ermi-Oma". Im November tritt er in der Pielachtalhalle zum letzten mal mit dem Programm "Ansichtssache" auf und feiert im Jänner seine Premiere mit dem neuen Programm "Ermi-Oma - 24h Pflege(n)" - in Ober-Grafendorf.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie entstand die Figur "Ermi-Oma"?
MARKUS HIRTLER: Das ist ungeplant passiert. Als ich vor einigen Jahren - es war mein erstes mal - die Rolle der "Großmutter" bei einem Theaterstück "Rotkäppchen" übernahm, traf mich der Blitz. Ich hatte mir schon immer Dinge von meiner Seele geschrieben, aber nie daran gedacht selber zu spielen. Aber da machte es eben 'klick'. Ich trage übrigens heute als "Ermi-Oma" noch die Originalkleidung der Rolle als "Großmutter" von damals.
Wie unterscheidet sich "Ermi-Oma" von "Markus Hirtler" auf der Bühne?
Solange man Jung, dynamisch, erfolgreich und sexuell aktiv ist, wird man gehört, sobald man aber alt ist, wird man leicht übersehen. Alter kann aber so vieles sein. Alter steht auch für soziale und emotionale Kompetent, für Lebensweisheit und Erfahrung. Ich wünsche mir, dass diese Schätze des Alters in der Mitte der Gesellschaft Platz finden. Die "Ermi-Oma" kann wichtige Themen humorvoll, aber mit einem tieferen Sinn, mitteilen. Sie regt die Menschen zum Nachdenken an. Humor ist eine super Möglichkeit, ein ernstes Thema aus einer anderen Sicht zu sehen. Wenn die Oma die Probleme älterer Menschen erzählt hat das mehr Wirkung, als stünde Markus Hirtler mit solchen Themen auf der Bühne.
Sie starten im Jänner mit dem neuen Programm "Ermi-Oma - 24 Stunden Pflege(n)". Was wollen Sie mit dem Thema vermitteln?
Ein differenziertes Hinsehen auf das Thema 24Stundenpflege. Da gibt es sehr viele Ungereimtheiten. Frauen fahren 500km weit von Ihren Kindern weg um auf unsere alten Eltern zu schauen, die Bedingungen sind manchmal für beide Seiten katastrophal. Das Thema ist nicht einfach, weder für den Gepflegten noch für die Pflegenden, oder die Agenturen. "Ermi-Oma" erhebt ihre Stimme für die, die es nicht können. Ich thematisiere ganz bewusst Erlebnisse dieser Menschen. Auch die Politik bekommt ihr Fett weg. Ein lange gepflegtes Wegschauen wird das Pflegethema nicht lösen. Mein Wunsch ist es, Lust auf ein wertschätzendes Miteinander zu machen. Hat man gelingende Beziehungen, dann gelingt auch das Leben."
Termine Pielachtal
09.11.2018 und 10.11.2018 "Ansichtssache"
09.01.2019 "24 Stunden Pfege(n)".
Weitere Termine
7.11.2018 Klosterneuburg
8.11.2018 Mautern
3.12.2018 Graz
12.12.2018 Hartkirchen
13.12.2018 Tulln
19.12.2018 Wr. Neustadt
20.12.2018 Wien
Weitere Infos, Tickets und alle weiteren Termine finden Sie unter bestmanagement.at und ermi-oma.at
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