Dirndltal schaltet auf Akkubetrieb
Wer nicht speichert, zahlt drauf

- Klein, aber fein: Diese PV-Anlage in Neidling versorgt Gartenhütte und Pool.
- Foto: Cornelia Strobl
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Netz-Tarife: PV-Besitzer müssen sich auf Änderungen einstellen. Wer künftig Solarstrom einspeist, könnte stärker zur Kasse gebeten werden. Noch ist vieles unklar – doch eines zeichnet sich ab: Wer seinen Strom selbst verbraucht oder speichert, dürfte im Vorteil sein.
PIELACHTAL. Über 140.000 Photovoltaikanlagen gibt es in Niederösterreich, 14.201 im Bezirk St. Pölten-Land. Mit der Leistung kann man den Energieverbrauch von rund 846.000 Haushalten abdecken – eine Verdreifachung in den letzten zwei Jahren.
Zur Kasse gebeten
Darum will das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) PV-Anlagen-Besitzer bei den Netzkosten in die Pflicht nehmen. Die anfängliche Freude über die „gratis“ Sonnenenergie weicht bei diesen aber nun dem Ärger.
Denn wer selbst erzeugten Strom ins Netz einspeisen will, soll dafür künftig ein Entgelt bezahlen – leistungsabhängig und mitunter höher als die derzeitige Netzanschluss-Pauschale von knapp 50 Euro jährlich.
Jetzt wird neu gerechnet
Noch wird das neue Gesetz diskutiert, eine politische Entscheidung steht aus. Fakt ist: „Für jene, die möglichst viel des selbst erzeugten Stroms verbrauchen, könnte es sogar günstiger werden“, erklärt Daniel Hantigk von der e-control. Je mehr allerdings eingespeist wird, desto höher die benötigte Netznutzung – und entsprechend die Kosten. Wann sich die Investition in die eigene PV-Anlage also nun amortisiert hat, muss von den Pielachtalern neu ausgerechnet werden. Die Anschaffung eines Stromspeichers oder sogar E-Autos könne sich jetzt „lohnen“.
Selbst verbrauchen
Mario Steiniger hat seit 2018 eine Photovoltaikanlage auf seinem Haus und zeigt sich trotz der angedachten Veränderung äußerst zufrieden. „An sonnigen Tagen decken wir damit den gesamten Energiebedarf“, berichtet er.

- Mario Steiniger setzt auf Sonnenkraft.
- Foto: Cornelia Strobl
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Für die Zukunft plant er, sich einen Stromspeicher zuzulegen: „Dann kann man die Sonnenenergie wirklich optimal ausnutzen.“
Leopold Aigner ist begeisterter Wohnmobil-Reisender und hat auch unterwegs eine PV-Anlage am Dach: „An sonnigen Tagen brauche ich weder Gas noch Strom von außen.“

- Leopold Aigner: Sonnenenergie im Wohnmobil und Zuhause.
- Foto: Cornelia Strobl
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Hierfür ist die Sonnenenergie ideal. Auch zu Hause setzt er auf Solarenergie und natürlich besonders auf Eigenverbrauch.
Eigenverbrauch anpassen
Tamara Schützeneder von der Klimakoordinationsstelle St. Pölten rät, den Eigenverbrauch zu optimieren: „Lädt man das Auto auch noch während einer PV-Spitze (um die Mittagszeit), kann man die zukünftig geplanten Netzentgelte am effizientesten reduzieren“, denn, „für PV-Anlagenbesitzer lohnt es sich, seinen Stromverbrauch so gut wie möglich an die PV-Produktion anzupassen“, so Schützeneder. Dazu könnten Speicher oder Energiemanagementsysteme beitragen. „Der Zweifel, der bei Besitzern von PV-Anlagen aufkommt, ist verständlich. Bisher liegt allerdings lediglich ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung vor“, betont sie abschließend.
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