"Das Tal ist ein Bauerngarten"
"Trachten wir danach den Bauerngarten 'Pielachtal' zu erhalten" - Heinrich Wohlmeyer ist Dirndlpate.
PIELACHTAL/LILIENFELD (ah). "Die Dirndl ist der erste Blüher im Frühjahr und leuchtet dann gelb unter dem blauen Himmel" - fast eine Metapher, die Niederösterreich und das Mostviertel inne hat, so beginnt Heinrich Wohlmeyer das Interview mit den Bezirksblättern. Gegenstand des Zusammentreffens ist die Übernahme einer Dirndlpatenschaft im Steinschalerhof in Warth.
Heinrich Wohlmeyer ist ein österreichischer Industrie-, Forschungsmanager und Regionalentwickler und lebt auf einem Bergbauernhof in Lilienfeld, der den Namen "Dirndlhof" trägt. Wohlmeyer entwickelte u.a. das erste "Grüne Energieprogramm" Österreichs und war maßgeblich an der Rettung des Walsertals (Regionalentwicklungskonzept in Vorarlberg) beteiligt. Der weitgereiste Mann, er studierte in Wien, in den USA und in London, hat Wurzeln im Pielachtal: "Meine Ur-Urgroßeltern mütterlicherseits waren die letzten Förster auf der Weißenburg, und mein Urgroßvater war Hutmacher in Frankenfels. Mein Großvater väterlicherseits war Kurator beim Bau der Mariazellerbahn. Während des zweiten Weltkrieges waren die Bergbauern in Frankenfels treue Helfer, die noch ihr mühsam gezogenes und geerntetes Getreide in den eigenen kleinen Mühlen mahlten und bereit waren ihr karges Brot mit uns zu teilen" erzählt er. Aus diesen Gründen sei er dem Pielachtal, das er "den Garten der Bauern" nennt, liebevoll vertraut. Er stellt einen Vergleich zwischen dem Traisen- und Pielachtal auf: "Das Pielachtal ist geistig anders geprägt als das Traisental. Von 1954-2014 gingen im Traisental 54 Prozent der Agrarflächen verloren. Im Pielachtal ist das nicht so, und da setzte man dann mit dem "Dirndltal" an. Man entdeckte die Besonderheit der Dirndl wieder. "So wurde die Kornelkirsche zu einer Identifikations- und Aufbruchsfrucht und deshalb beteilige ich mich gerne an dieser Initiative. "Trachten wir den Großen Bauerngarten Pielachtal zu erhalten, zu pflegen und auszubauen. Die folgenden Generationen werden es uns danken, und wir hätten die Chance, uns im Alter des bergend-schönen Nahraumes zu erfreuen."
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