"Wenn sie sterben, sterben wir"
Der Feuerbrand ist eine Krankheit die im Tal seit geraumer Zeit grassiert. Ehrenamtliche kämpfen dagegen.
PIELACHTAL (ah). Karl Scheikl ist seit nunmehr 10 Jahren sogenannter "Feuerbrandbeauftragter" der Gemeinde Rabenstein und hat somit eine wichtige Funktion - er ist erste Ansprechperson, wenn es um die Pflanzenkrankheit "Feuerbrand" geht.
Positive Situation
Im Gespräch mit den Bezirksblättern verrät er, dass seiner Meinung nach momentan keine große Gefahr bestehe: "Die Temperatur war nicht förderlich, die Blüte ist praktisch vorbei." Der Amtliche Pflanzenschutzdienst Niederösterreich bestätigt das: "Derzeit haben wir diesbezüglich eine positive Entwicklung." Das Tückische sei aber: "Für den Feuerbrand müssen Temperatur und Feuchtigkeit passen. Außerdem ist die Krankheit sehr unvorhersehbar." Mit Prognosen lag man schon des öfteren daneben, denn "oft hätten die Rahmenbedingungen (Temperatur und Feuchtigkeit) eigentlich nicht gepasst, aber gerade dann hat sich die Krankheit rasant verbreitet", heißt es vom niederösterreichischen Pflanzenschutz.
Ehrenamtliches Engagement
"Im Vorjahr waren die Schäden nicht sehr groß in Rabenstein", so Scheikl. Das bestätigt auch das Amt für Pflanzenschutz. "Im Jahr 2015 gab es im Bezirk St. Pölten Land 9 Fälle, darunter auch in Frankenfels. 2014 nur zwei Fälle, in Frankenfels und Kapelln." Die befallenen Pflanzen, Obstgehölze (Apfel, Birne, Quitte, Eberesche), Ziergehölze (Feuerdorn, Rotdorn, Cotoneaster usw.), weisen dürre Triebe und rotbraune, herunterhängende Blätter und auch Bakterienschleim auf. Die Symptome müssen aber nicht immer alle gemeinsam auftreten. Warum sich Scheikl gegen die Krankheit ehrenamtlich engagiert: "Ja, wissen Sie, wenn unsere Bäume sterben, dann sterben auch wir."
Zur Sache:
Jede Gemeinde im Pielachtal hat einen Feuerbrandbeauftragten, bei dem Sie Verdachtsfälle melden müssen. Nach der Beschau wird ein Sachverständiger (20 in NÖ) hinzugezogen. Erst ein Labortest kann bestätigen, ob es sich um Feuerbrand handelt oder nicht. Maßnahmen: Ausschnitt oder Rodung. Befallen sind vor allem Obst- und Ziergehölze.
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