Pongauer Bildungs-Initiativen zeigen in Bolivien und Ecuador Wirkung
BISCHOFSHOFEN (aho). Die Pongauerin Hanna Rabl verbringt seit August 2016 ein freiwilliges soziales Jahr in Titagallo in Bolivien. Dort arbeitet sie in einer Internatsschule mit, die von den Steyler-Missionarsschwestern auf 4.200 Metern Seehöhe unter extremen Lebensbedingungen betrieben wird.
Im November musste der Schulbetrieb wegen Wassermangels unterbrochen werden. "Das Wichtigste ist der Kauf einer neuen Wasserquelle. Zudem steht auch die Reparatur der Solarzellen für die Dusche der Kinder an. Gerade in den eisigen Nächten im Winter freuen sich alle auf eine warme Dusche", erzählt Rabl.
Charity für soziale Projekte
Die Weihnachts-Charity von Lozi´s Schatzeria in Bischofshofen, die jährlich ein soziales Projekt unterstützt, kommt heuer den 110 Internatsschülern in Titagallo zu Gute. In ein paar Monaten soll es auch in Titagallo elektrischen Strom geben. Dann kann damit ein Kühlschrank für die Internatsküche angeschafft werden. "Der Erlös der Weihnachts-Charity von 2.012,30 Euro ist ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung dieser Ziele", freut sich Rabl. "Besonderer Dank gilt dem Team von Lozi´s Schatzeria, allen voran Claudia Kappacher und Alois Schein, der Metzgerei Hans Obauer in Werfen und allen Spendern."
Amigos de Austria
Rund 2.300 Kilometer nordwestlich von Titagallo liegt Cayambe im Hochland Ecuadors. Dort gründete Katharina Schachner aus Bischofshofen vor 15 Jahren im Anschluss an ihr Volontariat bei der Hilfsstation der Salesianer das Projekt „Amigos de Austria“ (Freunde aus Österreich). Wichtige Ziele sind Armut durch Bildung zu bekämpfen, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben sowie die Gesundheitsversorgung der Ärmsten zu sichern.
Spender ermöglichen Bildung
Tausenden Kindern der Ureinwohner aus dem Andenhochland wurde so vor allem durch Spenden aus der Region rund um Bischofshofen der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung ermöglicht. Viele von ihnen kehren nach ihrer Ausbildung als Erwachsene wieder in ihre Heimatdörfer als Lehrer oder Mitarbeiter im Gesundheitswesen zurück. Sie geben so das Gute, das ihnen widerfahren ist, an die nächste Generation weiter.
Allein im Schuljahr 2015/16 wurden 594 Kinder in sechs Landschulen mit Lehrmitteln von Amigos de Austria versorgt. Das Projekt sicherte die medizinische Grundversorgung und zahnmedizinische Interventionen von ca. 800 Kindern. Fünf individuelle Patenschaften garantieren besonders bedürftigen Familien den Lebensunterhalt.
Pongauer Kinder als Helfer
Auch Kinder aus Pongauer Kindergärten und Schulen sowie deren Lehrpersonen zählen zu den treuen Unterstützern. Zum Beispiel sind der Kindergarten Neue Heimat, die Volksschule Reitdorf, die Volks- und Neue Mittelschule Werfen, die Neue Mittelschule Altenmarkt, die Sportmittelschule Hermann Wielandner, das Zentrum für Inklusion Bad Hofgastein und die Handelsakademie St. Johann beteiligt. Sie verkaufen u. a. Selbstgebasteltes oder initiieren Spendenaktionen und leisten so einen wichtigen Beitrag für das Projekt „Amigos de Austria“. Mit dem Erlös aus den Aktionen konnte vielen benachteiligten Kindern im Hochland Ecuadors der Besuch der Schule finanziert werden. Die Kosten pro Schulkind betragen dabei rund 30 Euro.
Die Casa Campesina in Cayambe koordiniert die Unterstützung von den „Amigos de Austria“ gewissenhaft und kostenlos vor Ort. Zudem dokumentriert sie die erzielten Erfolge der geförderten Menschen in einem jährlichen Bericht. Nähere Informationen zum Projekt unter www.amigos.bhofen.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.