BKH gibt Tipps für Reisen
Primaria Dr. Gertrud Beck vom BKH Reutte erklärt was in eine Reiseapotheke gehört.
REUTTE. Durchfall, Infektionen, juckende Mückenstiche und Sonnenbrand vermiesen das Urlaubsvergnügen im Nu. Mit einigen Vorbereitungen lassen sich jedoch Risiken ausschalten und Beschwerden schnell beseitigen.
„Grundsätzlich macht es Sinn den Inhalt der Reiseapotheke mit einem Arzt abzusprechen“, rät Dr. Beck, denn „was gebraucht wird und ob vorbeugende Maßnahmen wie Impfungen nötig sind, hängt vom Reiseziel und den reisenden Personen ab.“ Der Arzt/ die Ärztin informiert über Verträglichkeit der Medikamente und eventuell notwendige Impfungen. Eine gute Reiseapotheke wappnet für Notfälle unterwegs und enthält, neben den dauerhaft verordneten Medikamenten, Mittel gegen Reisekrankheiten.
Die häufigsten Reisekrankheiten
Die erste Schwierigkeit ist für viele bereits die Anreise. Gegen Fahr-, Flug- oder Seekrankheit hilft ein Reisekaugummi. Für Flugreisen über acht Stunden empfiehlt sich der Verzicht auf beengende Kleidung und eine vorbeugende Thrombosespritze nach Absprache mit dem Hausarzt. Abhilfe schafft auch viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und öfters aufstehen.
Auf jeden Fall einstellen muss man sich auf Diarrhö (Durchfall). In fremden Ländern sollten Reisende kein Leitungswasser trinken und sich auch die Zähne mit Mineralwasser putzen. Vermieden werden sollte Salat, Eiswürfel, Eis und ungeschältes Obst. Für den Akutfall sollte jedoch ein Medikament wie zum Beispiel Entereobene und ein fiebersenkendes Mittel, wie Paracetamol zur Hand sein.
Erleiden Sie trotz aller Vorbeugungen einen Durchfall oder an Erbrechen hat Dr.
Beck folgenden Tipp: „Um verlorene Elektrolyte zurück zu gewinnen mischt man eine Packung Orangensaft (kein frisch gepresster) mit abgekochten Wasser, ein wenig Salz und Zucker“.
Wenn die Haut leidet
Zu jeder Reiseapotheke gehören auch die notwendigen Sonnenschutzmittel, wie Cremes oder Lotionen gegen Sonnenbrand und zur Pflege der Haut nach dem Sonnenbad. Wichtig ist ein hoher Schutzfaktor, das heißt 30 plus. „Kinder und ältere Personen brauchen mehr Flüssigkeit und sollten nicht in pralle Sonne“, rät Beck. Vorbeugend schützt die Einnahme von Vitamin B, das in Pillenform erhältlich ist. Zusätzlich empfiehlt es sich auch, gleich an juckreizstillende Mittel und Insektenschutz, der vor allem im Nacken aufgetragen werden soll, zu denken.
Unverzichtbar
Ein Breitbandantibiotikum und etwas zur Ersten Hilfe, z. B. Verbandszeug und ein Desinfektionsmittel, um kleinere Wunden zu reinigen, sind ein Muss für jede Reiseapotheke. Gegen leichte Schmerzen wie Kopf- oder Zahnschmerzen können die üblich verwendeten Schmerzmittel eingepackt werden. Wichtig sind die Vorbereitungen vor der Reise: „Man sollte unbedingt zu Hause noch rechtzeitig an Schutzimpfungen denken. Hepatitis A und B, Tetanus und Zeckenschutz sollte immer aufgefrischt sein und je nach Zieldestination sind weitere Impfungen sinnvoll oder sogar verpflichtend“, ergänzt Beck.
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