Keine Fußgängerzone in Reutte
Der Untermarkt bleibt eine Begegnungszone

Daniela Weirather, Bgm. Günter Salchner, Margit Dablander und Vbgm. Klaus Schimana (v.l.) stehen geschlossen hinter der Entscheidung. | Foto: Reichel
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  • Daniela Weirather, Bgm. Günter Salchner, Margit Dablander und Vbgm. Klaus Schimana (v.l.) stehen geschlossen hinter der Entscheidung.
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Reutte bekommt keine Fußgängerzone. Die Stadt legt den Fokus auf eine attraktivere Begegnungszone im Untermarkt.

REUTTE. Am Donnerstagabend stand das Thema Fußgängerzone im Gemeinderat zur Diskussion. Um Geschlossenheit zu demonstrieren, luden die Fraktionsführer eine Stunde vor Beginn der Sitzung die Presse zu einem Informationsgespräch.

Kontroverse Diskussionen

Dabei wurde auf die langen Debatten rund um die Fußgängerzone zurückgeblickt, die von kontroversen Argumenten geprägt waren. Vor allem die Kaufleute im Untermarkt hatten wiederholt Bedenken geäußert. Eine Fußgängerzone, so ihre Befürchtung, könnte für viele Geschäfte existenzbedrohend sein, da der stationäre Handel stark von Parkmöglichkeiten vor den Geschäften abhängig ist.

Die Bedenken wurden gehört

„Wir nehmen diese Bedenken sehr ernst“, erklärte Bürgermeister Günter Salchner. Der Ausschuss für Standortentwicklung hatte sich daher im Vorfeld intensiv mit den Anliegen der Kaufleute auseinandergesetzt und dem Gemeinderat empfohlen, auf die Einrichtung einer Fußgängerzone zu verzichten. Stattdessen soll die Begegnungszone gestärkt und attraktiver gestaltet werden.

Unternehmer müssen mitziehen

Salchner stellte sich hinter diese Empfehlung, appellierte allerdings an die Unternehmer, den Raum im Untermarkt künftig besser zu nutzen und selbst initiativ zu werden. Dem Vorschlag der Obfrau der Reuttener Kaufmannschaft, durch weniger Blumenschmuck mehr Parkplätze zu schaffen, erteilte er jedoch eine klare Absage: „Wir werden den Untermarkt nicht zur Parkfläche machen. Das gibt es mit uns nicht!“

Im Zweifel für die Wirtschaft

Vizebürgermeister Klaus Schimana ist schon lange überzeugt, dass eine Fußgängerzone der Wirtschaft schaden würde: „Im Zweifel für die Wirtschaft!“ Für ihn ist der aktuelle Zustand bereits ein Kompromiss. Eine weitere Verkehrsberuhigung lehnt er ab, denn: „Die Kaufleute haben Angst, zu Tode beruhigt zu werden.“
Er sieht dennoch gute Chancen zur Belebung des Untermarkts, wobei er hier auf die "Marketing Reutte GmbH" (MAREG) vertraut und auf das aktive Mitwirken der Kaufleute hofft.

FPÖ ist zufrieden

Daniela Weirather von der FPÖ zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Entscheidung. Sie sieht eine der Aufgaben ihrer Fraktion darin, die Interessen der Wirtschaftstreibenden zu unterstützen.

Online-Handel als Bedrohung

Und die Grünen? Sie hatten mit ihrem Antrag zur Einrichtung einer FuZo die Diskussion angestoßen. Margit Dablander erklärte: „Wir nehmen die Ängste der Unternehmer sehr ernst.“ Ihrer Ansicht nach ist jedoch nicht die Fußgängerzone die größte Bedrohung für den stationären Handel, sondern der Online-Handel. 
„Wenn wir verhindern wollen, dass der stationäre Handel stirbt, brauchen wir ein Umdenken – ein Zurück zum Einkauf vor Ort“, so Dablander. Dies sei eine gemeinsame Aufgabe, die auch Lebensqualität und Arbeitsplätze sichere. Als Zeichen, dass man es mit der Unterstützung der heimischen Unternehmen ernst meint, zogen die Grünen ihren Antrag zurück.

Einstimmiger Beschluss

Der Gemeinderat einigte sich schließlich einstimmig auf die Stärkung der Begegnungszone, samt der Absichtserklärung, diese zu beleben, ein Leerflächenmanagement einzuführen und - in Abstimmung mit den Anrainern - die Allgäuer Straße auf Höhe des Seniorenheims Haus zum Guten Hirten in Fahrtrichtung Deutschland zur Einbahn zu machen, um Autos vom Untermarkt fernzuhalten.

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Daniela Weirather, Bgm. Günter Salchner, Margit Dablander und Vbgm. Klaus Schimana (v.l.) stehen geschlossen hinter der Entscheidung. | Foto: Reichel
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Beibehaltung der Begegnungszone im Untermarkt aus. | Foto: Reichel
Der Untermarkt in Reutte bleibt eine Begegnungszone. Autos dürfen auch künftig einfahren und auf ausgewiesenen Plätzen parken. | Foto: Reichel
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