Huanza 2019
Die Kulturzeit ist eröffnet und die erste Woche auch schon vorbei

- hochgeladen von Andreas Schretter
Die erste Woche der inzwischen dreißigsten Kulturzeit hat viele große Eindrücke hinterlassen.
Gleich zur Eröffnung wurde das Gerichtsgebäude in Reutte kurzerhand zurProjektionsfläche umfunktioniert. Ein mächtiger Projektor in der gegenüberliegenden Kirche verwandelte die Fassade in eine Hommage für die großartige Kulturarbeit der letzten 30 Jahre. Dem Publikum auf dem Kirchplatz wurden Bilder gezeigt die so manche Erinnerung wieder wachgerufen haben und für Diskussionen über alten Zeiten sorgte und diese teils wieder lebendig erscheinen ließen.
Zuvor hat Bürgermeister Oberer zusammen mit dem Galerieverein Reutte die neue Galerie im historischen Zeillerhaus eröffnet. Kein geringerer als der langjährige Kunstprofessor des Gymnasiums in Reutte Rolf Aschenbrenner ziert mit seinen Werken die erste Anstellung. In den modernen und aufwändig gestalteten Räumen wird noch bis zum 27. September eine Auswahl von Bildern voller Leben und Kraft gezeigt – ganz so wie Rolf Aschenbrenner es selbst war.
Ein großartiger Einstieg in eine neue Ära der Galeriearbeit in Reutte. Oberer betonte in seiner Rede die Wichtigkeit solcher Einrichtung und sagte in seiner Rede: „Solange wir uns eine Unterstützung irgendwie leisten können, werden wir das auch gerne tun."
Das Budget der Gemeinde Reutte sieht für Kulturarbeit immerhin nicht weniger als 900.000 Euro vor.
Die Bücherei Reutte hat sich donnerstags drauf mit einem Remake der vor dreißig Jahren eingestellten TV-Sendung „Was bin ich“ an der Kulturzeit beteiligt. In einem liebevoll gestalteten TV Studio wurde, ganz nach Vorbild, mit einem kompetenten Rateteam auf der einen Seite und gut ausgewählten Ehrengästen auf der anderen Seite das einstige Kultformat neu aufgelegt – als Autor dieses Artikels möchte ich anmerken, dass es meine Aufgabe war Herrn Lembke wieder zum Leben zu erwecken.
Die Kulturzeit zog weiter nach Tannheim, wo in der Galerie Augenblick am Samstag Norfried Mader und Andrea Kreipe ihr Können zeigen. In der heimeligen Atmosphäre der Galerie präsentierte Andrea Kreipe Bronzeskulpturen und eine Reihe faszinierender Bilder mit einer besonderen technischen Herangehensweise. Mader hingegen stellt seine edlen Objektkästen aus wo er vergessenes oder übersehenes wieder in das Blickfeld rückt. Die Ausgangsmaterialien für Maders Objektkästensind äußerst bescheiden. Das meiste findet er in der Natur. Einzeln ist eher alles banal, unscheinbar und wertlos. In der Komposition aber gewinnt das Unbemerkte wieder Würde und Poesie, es wirkt kostbar.
Im Zentrum der bildhauerischen Arbeit von Andrea Kreipe steht der Mensch und seine Geworfenheit in diese Welt. Ihr besonderes Interesse gilt der Situation der Frauen, deren Erleben Grundlage und Inhalt der Figuren ist.
Der Samstag stand letztlich voll und ganz im Zeichen von Theater. Zuerst gab sich die Bühne Simormora die Ehre den Kaiser Max und seine Abenteuer in der Martinswand aufzuführen. Das Figurentheater hat zahlreiche Kinder ins VZ-Breitenwang gelockt, die gespannt der Geschichte rund um den alten Monarchen, seiner Frau und dem Seppl folgten und nach dem Happy End dann doch glücklich nach Hause gingen.
In Ehrwald gastierte am selben Tag zu Abend das Stadttheater Kufstein, mit dem Stück „Kosmetik des Grauens“, nach einem Roman von Amélie Nothomb.
Der Geschäftsreisende Jérôme Angust wird in der Wartehalle eines Bahnhofs von einem aufdringlichen Unbekannten angesprochen. Sämtliche Versuche, den Störenfried abzuwimmeln, sind zum Scheitern verurteilt. Widerwillig lässt sich Jérôme schließlich auf ein Gespräch mit dem Fremden ein, der sich als Textor Texel vorstellt. Dieser will nur
eines: dass Jérôme ihm zuhört.
Mit viel Gefühl hat Regisseurin Maria Kaindl das Buch auf eine schlichten Bühne, die einen Warteraum am Bahnhof widerspiegelt, gebracht. In dieser kargen Umgebung kommen die Dialoge der beiden Darsteller Klaus Reitberger und Martin Heis unverhohlen und dierekt beim Publikum an.
Kein Theaterstück für schwache Nerven, aber eine großartige Schauspielerische Leistung von Martin Heis und Reitberger. Die Besucher waren in einen Sog aus Witz, Absurdität, Entsetzen, Mitgefühl, Wut und Verzweiflung gefangen. Ein packender Theaterabend, sensibel und spannend zugleich.
Das war die erste Woche, die nächste Woche ist Pause und Donnerstag, den 26. September geht es in Ehenbichl weiter, wo das Musikkabarett „Weltgeistfunken“ im Hotel Maximilian gastiert.
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