Hirsch Seppl fühlt sich im Wald wohl

Seppl kennt keine Scheu. Er lässt sich gerne fotografieren. | Foto: Klotz
2Bilder
  • Seppl kennt keine Scheu. Er lässt sich gerne fotografieren.
  • Foto: Klotz
  • hochgeladen von Günther Reichel

BIBERWIER (rei). Um Seppl ist es ruhig geworden. Seppl ist jener Hirsch, der über Wochen hinweg für viel Diskussionsstoff in Biberwier sorgte. Der inzwischen sieben Jahre alte Hirsch war zur Fotoattraktion geworden. Schon frühzeitig hatte sich das Tier an den Menschen gewohnt, spazierte durch die Gemeinde und ließ sich gerne füttern.

Kein artgerechtes Verhalten

Was viele "super" fanden, war für andere "entbehrlich". Ein normales Verhalten war es nicht und seitens der Jägerschaft gab es große Bedenken, dass das Zusammentreffen Tier/Mensch vielleicht auch einmal schlecht ausgehen könnte. Was, wenn Seppl erschrickt und einen Menschen niederrennt? "Ein Hirsch ist und bleibt ein Wildtier und damit unberechenbar", erklärt Bezirksjägermeister Arnold Klotz.
So entstand schließlich der Plan, Seppl einzufangen und in ein Wildtiergehege zu verfrachten. So weit kommt es nun doch nicht. Jedenfalls nicht im Moment.
Zuerst konnte der Hirsch nicht gefangen werden, weil die dafür notwendige Narkotisierung für das Tier zu gefährlich gewesen wäre. Das Geweih - die "Stangen" - waren noch jung und hätten abbrechen können, sobald das Tier umfällt. Seppl hätte verbluten können.
Dann war diese Gefahr wuchsbedingt gebannt. "Im Sommer war es aber viel zu heiß. Der Transport des Tieres hätte ihm vielleicht geschadet", erklärt Klotz.
Inzwischen ist Seppl so alt, dass ihn das Futter der Menschen nicht mehr interessiert. Aufgrund seines Alters gilt sein Interesse nicht mehr Äpfeln und anderen Früchten, die ihm gereicht werden, er möchte sich gerne paaren. "Das ist in diesem Altern ja ganz natürlich", schmunzelt Arnold Klotz.
Er ist sich sicher, dass Seppl die Weite der Wälder den Straßen und Gärten von Biberwier nun vorzieht. Ob eine Umsiedelung nochmals aktuell wird, kann der Außerferner Bezirksjägermeister nicht zu sagen. Im Moment ist sie jedenfalls kein Thema.

Dass sich Hirsche oder Rehe, wenn sie "angefüttert" werden, an den Menschen gewöhnen, ist übrigens nicht ungewöhnlich. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen die Wildtiere wenig Scheu vor dem Menschen zeigen, wenn sie sich erst einmal daran gewohnt haben, dass sie gefüttert werden. "Erstrebenswert ist das aber nicht", stellt Klotz dazu fest.
Dass ein Tier dann so wie Seppl jegliche Scheu ablegt und auch am Tag durch den Ort spaziert und sich in Gärten aufhält, sei aber doch eher ungewöhnlich.

Seppl kennt keine Scheu. Er lässt sich gerne fotografieren. | Foto: Klotz
Ein Kameramann von Servus TV kann Seppl nicht vertreiben. | Foto: Klotz
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Christina Holaus (re.), Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast bei Redakteur Thomas Geineder im TirolerStimmen-Podcast. | Foto: BB Tirol
2

TirolerStimmen-Podcast
Wie baut man eigentlich eine Geige?

In der 89. Folge ist Christina Holaus, Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast und beantwortet die brennendsten Fragen rund um das Thema Geigenbau. Aus welchem Holz werden Geigen gebaut, wie wird man Geigenbauerin und auf was kommt es bei einer Geige an? All das erfährst Du im musikalischen Gespräch. TIROL. "Back to the roots" heißt es für die Geigenbaumeisterin Christina Holaus, wenn sie ihren Schüler*innen in der Geigenbauschule Mittenwald das Geigenbauen beibringt: "Es ist bei mir selber...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.