G7-Gipfel überschattet derzeit alles

Volle Hütte: Medienvertreter aus ganz Deutschland und darüberhinaus interessieren sich für das G7-Treffen. Die Bezirksblätter waren natürlich mit dabei.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

GARMISCH/ELMAU (rei). Allein diese Zahlen lassen erahnen, welche Dimensionen das G7-Treffen auf Schloss Elmau nahe Garmisch-Partenkirchen und damit in direkter Nachbarschaft zu Tirol hat: Die Bayerische Polizei hat 10.000 Polizisten im Einsatz. Die deutsche Bundespolizei schickt weitere 7000. Auf Tiroler Seite sind es wohl über 2000 Polizeibeamte, die für Sicherheit und Ruhe sorgen sollen. Dazu gesellen sich dann in Bayern noch 1500 Rot-Kreuz-Helfer, Bergretter, Mitglieder des technischen Hilfswerks und ca. 150 Kommunikationshelfer.
Sicherheit für die Staatsgrößen und Ruhe für die Bevölkerung, das ist oberstes Gebot, wenn dieses Treffen um 7. und 8. Juni 2015 über die Bühne geht.
Vergangenen Mittwoch fand dazu in Garmisch ein Pressegespräch statt. Das Interesse der Medien war enorm. Jeder will wissen, was in den kommenden Tagen passiert. Vieles. Rund um Schloss Elmau, wo das Treffen stattfindet, wurden Eingriffe in die Natur vorgenommen, damit die Polizei auch alles gut im Blick hat, wenn Obama, Merkl und fünf weitere Staatschefs samt Gefolgschaft kommen. Denn aus Erfahrung weiß man, dass dieses Treffen sicher nicht ohne begleitende Demonstrationen über die Bühne gehen wird.
Daher ist der Bereich rund um Schloss Elmau auch seit 30. Mai für Nichtberechtigte gesperrt. Sehr weiträumig - näher als auf 16 Kilometer kommt bis auf weiteres niemand mehr heran.
Man habe nichts gegen Demonstartionen, versicherten Einsatzleiter Polizeipräsident Robert Heimberger und sein Vize Robert Kopp, nur friedlich müsse alles ablaufen. Der in Polizeikreisen "schwarze Block", es handelt sich hierbei um gewaltbereit Demonstranten, müsse aber mir strengen Maßnahmen bis hin zur sofortigen Festnahme rechnen.
Das Treffen in Elmau strahlt massiv nach Tirol aus. Das "Schengen-Abkommen" wurde außer Kraft gesetzt. Wer über die Grenze will, wird kontrolliert. Ausweispapiere und Fahrzeugschein werden von jedem angesehen.
Auf der Bahnstrecke zw. Reutte nach Innsbruck könnte es während des Treffens Einschränkungen geben. Nachdem der bayrische Streckenabschnitt Garmisch – Mittenwald an diesen beiden Tagen voraussichtlich gesperrt werden könnte treffen die Eisenbahnunternehmen Vorsorge, um den Kunden eine Alternative für die Reisen zwischen dem Außerfern und der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck anzubieten. Am 7. und 8. Juni werden zwischen Reutte und dem Bahnhof Imst-Pitztal (über den Fernpass) durch die DB-Regio täglich acht Direktbusse angeboten.
Mit Kontrollen müssen auch alle Reisende rechnen, die etwa über den Brenner nach Tirol wollen. Schon hier wird genau hingesehen, wer sich unseren bayerischen Nachbarn nähern will. Weil sämtliche Grenzkontrollen derzeit so streng wie wohl kaum je zuvor sind, gehen die Behörden auch davon aus, dass so viele Flüchtlinge wie nie zuvor aufgegriffen werden. In Kustein wurden daher Notbetten zur Betreuung aufgestellt.
Als Folge- bzw. Begleitkonferenz zum G7-Treffen gibt es vom 7. bis 14. Juni in Telfs-Buche die Bilderberg-Konferenz. Der Sicherheitsaufwand dahinter ist auch nicht gerade gering, ist aber mit dem G7-Treffen nicht vergleichbar.
Ein paar wichtige Dinge gibt der Bayerische Polizei-Präsident Robert Heimberger allen, die sich Garmisch in nächster Zeit nähern wollen, mit auf ein Weg: Man wird in und um Garmisch-Partenkirchen kaum Parkplätze bekommen; haben Sie immer Ausweispapiere dabei; im Raum Garmisch sowie an den Grenzen könnte es zu größeren Verkehrsbehinderungen kommen; sollten Sie nicht an einer der stattfindenden Demonstrationen teilnehmen wollen, bleiben Sie am besten dem Raum Garmisch-Partenkirchen fern. Nach Elmau kommen Sie sowieso nicht.
Und dann noch ein Nachsatz zur Teilnahme bei den Demonstartionen: Man rechnet mit bis zu 30.000 Teilnehmer. Ein Zehntel davon - als 3000 - könnten gewaltbereit sein. Brennende Autos, fliegende Pflastersteine - die Vergangenheit hat gezeigt, hier geht es zur Sache. Garmisch-Partenkirchen ist vielleicht in nächster Zeit kein gutes Ausflugsziel.

Volle Hütte: Medienvertreter aus ganz Deutschland und darüberhinaus interessieren sich für das G7-Treffen. Die Bezirksblätter waren natürlich mit dabei.
Die Polizeispitze und die lokale Spitzenpolitik sagten, was während des Treffens zu erwarten ist.
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