Episoden ais meinem Leben - Noviziat

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Episoden aus meinem Leben
81. Splitter - Ich bitte um einen aussagekräftigen Titel

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Ich bin 21 und werde zusammen mit anderen gleichgesinnten Anwärtern durch die feierliche Einkleidung zum Novizen des Ordens der Serviten geweiht.

Als Novizen sind wir noch intensiver behütet als unsere Kollegen Kleriker, die bereits die einfache oder gar schon die ewige Profess abgelegt haben. Wir Novizen sind diejenigen, die frisch lernen müssen, das klösterliche Leben in absoluter Abgeschiedenheit zu leben. Dazu verbringen wir den Großteil der Zeit in unserer Einzel-Zelle, die wir gerade erst nach unserer Einkleidung bezogen haben. Vormittags haben wir dann bei unserem Novizenmeister Unterricht in Ordensgeschichte. Wir lernen den Ursprung unseres Ordens kennen. Sieben Männer, die Heiligen Väter, haben sich im Jahr 1233 in Florenz zur Gründung des Serviten-Ordens zusammengeschlossen. Wir erfahren viel über den Zweck des Ordens, seinen Ausbau und seine Verbreitung zunächst auf viele italienische Städte, später über die ganze Welt.

Wir werden in die 25 Kapitel der Ordens-Konstitutionen eingeweiht. Ursprünglich enthalten die als Bedingung für die Aufnahme in den Orden auch, dass man mindestens 15 Jahre alt und kein illegitimes Kind sein darf.

Den derzeit gültigen Regeln für unser künftiges Leben im Ordensstand wird mehr Gewicht beigemessen. Beispielsweise wird in diesem Rahmen wörtlich verlangt, uns zu bemühen, unnötige, selbstgenießerische Phantastereien (worunter selbstherrliche Gedanken, bezogen auf Völlerei, Sexualität und Macht zu verstehen sind) durch Besseres (Buße zur Reinigung der Seele durch „Herzenszerknirschung“, Reue und Fasten) abzulösen. Gemeint ist dabei, auf eigene hartnäckige Meinungen zu verzichten und sich dem Willen anderer zu fügen, wie hier unten in Original-Handschrift zu lesen ist:

Das Mittagessen nehmen wir im Speisesaal, dem Refektorium, ein. Zumindest anfangs schweigen wir, solange die Tisch-Lesung dauert. In der Fastenzeit wird diese Lesung und damit unser Schweigen auf die gesamte Dauer der Hauptmahlzeit ausgedehnt. Was mir beim Freitags-Essen komisch erscheint: an diesem wöchentlichen Fasttag erhalten wir jedes Mal neben dem Fisch auch ein Bier. An keinem anderen Tag wird Alkohol zum Mittagessen serviert.

Anschließend dürfen wir Novizen uns bei einem Spaziergang durch den Klostergarten oder gar bei einem kleinen Kick, einem Fußballspielchen unter uns jungen Klerikern erholen. Der restliche Nachmittag wird dann von uns für Tätigkeiten genützt, die uns aufgetragen wurden, oder für solche, die uns sinnvoll erscheinen. Beispielsweise packen wir gesammelte Kleidungsstücke und Ähnliches in Kisten, die von der Caritas in Notstands-Gebiete geschickt werden. Zu diesem Zweck nehmen wir Sperrholz und verbinden es durch Anschrauben von Winkeleisen, die uns der Kloster-Handwerker, der Bruder unseres Präfekts, anfertigt.

Ich bin folgsam und halte mich mit Eifer an alle Vorschriften die wir im Kloster erhalten. Trotzdem passiert mir manche Kuriosität, die sich beim Kontakt mit der Außenwelt ergibt. Warum gerade mir? Ich kann eben mein bisher ungezügeltes Temperament nicht ganz verbergen.

Es gibt mehrere Gelegenheiten dazu. Es lässt sich trotz Verpflichtung zu völliger Isolation nicht ganz vermeiden, dass wir auch außerhalb des Klosters auftreten. Immerhin sind wir, geschützt durch unser vollständiges Ordenskleid mit Tunika, Zingulum, Kollare, Skapulier und Kapuze, als Ordensbrüder erkennbar.

Der harmloseste Anlass für solch einen Ausflug ist die Situation, als meine studierenden oder seelsorgerisch tätigen Mitbrüder nicht verfügbar sind, um die Gruppe von Sternsingern aus unserer Pfarre auf ihrer Tour durch das Zentrum von Innsbruck zu begleiten. Also wird mir angeordnet, diese Aufgabe zu übernehmen. Unser Ordensbruder im Stande des örtlichen Seelsorgers wählt die Ministranten aus, die diese Funktion erfüllen sollen. Zusammen mit ihnen besuche ich unter anderem auch das Tiroler Landhaus. Vom Landeshauptmann Wallnöfer bekommen wir eine großzügige Spende.

Harmlos hört sich auch die Aufforderung an, auf einem alten Karren zerbrochene Oberlichten zur Firma, zuständig für deren Reparatur, zu bringen. Ich bin dabei mitten in der Stadt unterwegs. Es geht der Wind, mein Skapulier flattert und ich habe Mühe, meinen Kopf zur freien Sicht frei zu halten. Auf dem gegenüberliegenden Gehsteig spaziert eine junge Frau in meinem Alter. Sie lacht bei meinem Anblick hellauf. Ich sehe mich hilflos einer Situation ausgeliefert, der ich in meiner zivilen Kleidung nie begegnet wäre. Mich packt die Wut und ich strecke ihr die Zunge heraus.

Das aufregendste Ereignis habe ich jedoch, als mir zwei Jugendliche auf dem Gehsteig vor unserer Kirche hinterher gehen. Sie fallen mir auf, als sie mir mit aggressivem Gehabe durch die Klosterpforte folgen. Sie stürmen mir nach, als ich die Tür zu unserer Klausur, den Innenraum des Klosters, aufsperre. Einer von ihnen zeigt mir die Faust, bewaffnet mit einem Schlagring. Ich nehme einen kurzen Anlauf, widersetze mich der Bedrohung mit einem Boxschlag und dränge den Angreifer mit voller Körpergewalt wieder hinaus.

Danach gehe ich gemeinsam mit den anderen zum Chorgestühl des Klosters, wo wir die abendliche Vesper, unterbrochen von kurzen Pausen der Meditation, beten und singen.

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