Ernst Hahn
Das Eis in seinen Händen
Der Rudolfsheimer Ernst Hahn ist Eismeister in der Wiener Stadthalle und, wie er selbst sagt, "Mann für alles".
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Jeder freut sich über frisch gemachtes Eis. Dabei reden wir hier nicht von Speiseeis, sondern Kunsteis, wie jenes in der Stadthalle: In der "Eisstadthalle" arbeiten insgesamt drei Eismeister. Einer davon ist der ehemalige Elektriker Ernst Hahn aus Rudolfsheim, der sich 1986 entschied, Meister des Eises zu werden. Eines vorweg: Eine handwerkliche Begabung ist bei diesem "coolen" Vollzeitjob von Vorteil. "Nach 30 Jahren kennt man das Eis und seine Eigenschaften äußerst gut", lächelt Hahn, zu dessen wichtigsten Aufgaben die Eispflege zählt, die mit dem "Eismachen" beginnt:
- Mit der "Engo"-Eismaschine zieht Eismeister Ernst Hahn das Eis täglich ab, um es glatt zu halten. Für Eisläufer ist er stets zur Stelle.
- Foto: Maximilian Spitzauer
- hochgeladen von Patricia Hillinger
"Man muss zunächst die Eishöhe messen, Ungleichheiten aufspritzen und wenn das Eis zu dick ist, abhobeln", erklärt Hahn. Die Eisdicke ist entscheidend für die Energiekosten. Je dicker das Eis, umso mehr Energie muss man für die Kühlung aufbringen. Am effizientesten sind vier Zentimeter. Auch die Temperatur ist ausschlaggebend für die Beschaffenheit. Die optimale Eistemperatur liegt bei minus vier bis minus fünf Grad.
Ammoniak als Kältemittel
Guter Halt ist besonders für Profis wie Eiskunstläufer oder Eishockeyspieler wichtig. Ist das Eis zu warm, wird es weich, dadurch bricht man mit den Kufen weg, ein Nachteil für Eiskunstläufer, die bei Sprüngen abfedern müssen. Die Eishalle ist im Prinzip ein riesiger Kühlschrank: Im Beton unter dem Eis liegen dicke Rohre, die sich durch den ganzen Hallenboden schlängeln. Durch diese Rohre fließt eiskaltes Ammoniak, das den Boden kühlt. Da man die Gefährlichkeit dieser hochgiftigen Chemikalie nicht unterschätzen darf, steht die strenge Kontrolle der Kühlmaschinen und Kompressoren am Tagesplan eines Eismeisters. "Sollte nämlich was undicht sein, müssten wir ganz Rudolfsheim evakuieren."
- Die Kühlmaschinen müssen täglich inspiziert werden.
- Foto: Patricia Hillinger
- hochgeladen von Patricia Hillinger
Um das Eis schön glatt zu halten, fährt der Eismeister mehrere Male am Tag, je nach Bedarf, mit der Eismaschine über das Eis. Wer glaubt, dass hiermit seine Arbeit getan ist, täuscht sich. Auch administrative Tätigkeiten gehören in diesem Job dazu: "Ich übernehme sowohl die Vermietung der Kästchen, als auch die Verrechnung von Kunstlaufzeiten, manage die Fundtruhe und leiste Erste Hilfe."
Die Ausbildung zum Eismeister kann man derzeit nur in Deutschland absolvieren, da es in Österreich kein Lehrberuf ist. Was Ernst Hahn an seinem Job am besten gefällt, ist die freie Zeiteinteilung. "Ich bin mein eigener Chef, treffe meine eigenen Entscheidungen und habe das Eis in der Hand."
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