VHS Rudolfsheim
Die "Kurtologen" sind da
In der VHS Rudolfsheim widmet sich die "Erste kurtologische Studiengesellschaft" dem Superstar.
RUDOLFSHEIM. Welche Faszination steckt hinter dem Werk von Kurt Ostbahn? Was hat dazu geführt, dass eine Kunstfigur seine Fans zu Tausenden auf Klassenausflüge pilgern lässt und dass ein seit mehr als zehn Jahren im Ruhestand befindlicher Rockstar als bester Live-Act für den Amadeus Award nominiert wird?
Diese Fragen stellt sich die "Erste kurtologische Studiengesellschaft" dieser Tage in der Volkshochschule Rudolfsheim in der Schwendergasse 41. Wie allseits bekannt, hat Kurt Ostbahn den Favorit’n Blues entwickelt und ihm mitsamt seiner Chefpartie zu Weltruhm verholfen. Es sind Lieder wie "57er Chevy" und "I hea di klopfn", die zu Hymnen geworden sind.
Die ersten beiden Teile der Vorlesungsreihe der "Ersten kurtologischen Studiengesellschaft" haben bereits stattgefunden. Der dritte, der sich mit Kurt Ostbahn an der Westbahn, also seinem Leben in Rudolfsheim-Fünfhaus beschäftigen wird, steht noch an. Am Montag, 18. November, können Kurtologen und solche, die es noch werden wollen, in der VHS mehr darüber erfahren.
Dr. Kurt Ostbahn an der Westbahn
Denn weniger bekannt ist, dass Kurt Ostbahn im Zuge seines kometenhaften Aufstiegs zum Rockstar in eine kleine Altbauwohnung in der Reindorfgasse übersiedelt ist. Unzählige seiner Werke erzählen daher vom Leben und Alltag der Menschen im Bezirk im ausklingenden 20. Jahrhundert.
"Gemeinsam wollen wir den Geschichten über das Leben in der Zinskaserne sowie die Halbwelt rund um die Reindorfgasse lauschen und uns fragen, was davon in unseren Zeiten geblieben ist", so der Politikwissenschaftler Thomas Reithmayer, der die Seminare in der VHS Rudolfsheim leitet. Dementsprechend versuche die angewandte Kurtologie, den Menschen mit Trost und Rat beiseitezustehen, indem sie schonungslos artikuliert, was ist, aber genauso eben auch immer was sein kann.
Ein wesentlicher Grund für den Erfolg vom Ostbahn-Kurti und seiner Chefpartie war der 2000 verstorbene Autor und Musik-journalist Günter Brödl, der Texte von amerikanischen und englischen Rock-Klassikern ins Wienerische übersetzt hat. Ihr gemeinsames Interesse an Sprache und Sprachen, im Besonderen ihr Interesse am Wiener Dialekt, haben Brödl und Kurt Ostbahn vereint. Auf Kurt Ostbahns und Günter Brödls Stammplatz direkt neben dem Kamin im Gasthaus Quell in der Reindorfgasse 19 entstanden Klassiker des Rock’n’Roll. Heute erinnert sogar eine Gedenktafel im Lokal daran.
Zur Sache:
Die Vorlesung "Ostbahn an der Westbahn" am Montag, 18. November, beginnt um 18.30 Uhr in der VHS. Eintritt: 8 Euro. Infos gibt es unter der Nummer 01/891 74 11 50 00.
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