Redewettbewerb: Sepideh Haidari ist Wiener Landessiegerin
Die Rudolfsheimer Schülerin Sepideh Haidari hat den Wiener Jugend-Redewettbewerb in der Kategorie Berufsschulen gewonnen.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. "Jeder sollte doch einen Plan haben. Und ich wollte die acht Minuten meiner Rede genießen, wenn mir schon die Gelegenheit geboten wird, vor großem Publikum meine Meinung zu sagen", so die 16-jährige Schülerin Sepideh Haidari. Sie besucht die PTS/FMS 15 in der Benedikt-Schellinger-Gasse 1. In ihrer Rede sprach sie über das Thema "Wofür lohnt es sich, zu leben?".
Ein zentraler Punkt ihrer Rede: Man solle das schätzen, was man hat, denn vielen Menschen gehe es nicht so gut. Außerdem: Jeder Tag könnte der letzte sein, und so sollte er auch gelebt werden. Denn: "Wir Menschen wissen nichts über unsere Zukunft – egal, wie genau wir sie planen." Gerechnet hat sie aber nicht mit dem Sieg in der Kategorie "Klassische Rede – Polytechnische Schulen". Immerhin mussten sich die 18 Finalisten, die im April im Wiener Rathaus zum Landesfinale antraten, schon im Vorfeld gegen insgesamt 201 Teilnehmer durchsetzen. "Noch dazu bin ich heuer schon bei ‚Sag’s multi!' angetreten und habe dort nur um sechs Punkte das Finale verpasst. Aber vielleicht war ich diesmal gerade deshalb weniger nervös", so Haidari. Ihr Thema hat sie selbst gewählt und lange gemeinsam mit ihrer Mutter "den richtigen Fluss geprobt". "Es ist schwer, nicht von einem Thema zum nächsten zu springen. Die Zuhörer sollen ja gut folgen können." Aber Deutsch und Kommunikation seien eben ihre Leidenschaft.
Kleinen Dinge des Lebens schätzen
Dabei ist die 16-Jährige erst 2009 mit ihren Eltern aus Afghanistan nach Österreich gekommen, zuerst nach Klagenfurt. Seit 2010 lebt sie in Margareten. Das Leben ist schön Ihr Leben sei nicht immer einfach gewesen, erinnert sich Haidari an ihre Kindheit in Afghanistan: "Ich war damals noch sehr klein, habe aber mitbekommen, wie meine Eltern im Krieg leiden mussten", erzählt sie. Als die Familie 2009 heil in Kärnten ankam, sei das ein "großes Glück" gewesen, wie sie sagt. "Daher stammt auch meine positive Lebenseinstellung. Man muss dankbar sein, die kleinen Dinge im Leben schätzen und an sich arbeiten, etwas leisten", sagt Haidari.
Und das hat sie auch in ihrer acht Minuten langen Rede deutlich gemacht. Haidari stürzte sich von Klein auf ins Deutschlernen, ist eine sehr gute Schülerin, liebt Diskussionen, recherchiert gerne, interessiert sich für Politik und versäumt nie die Nachrichten. Später will sie Deutsch und Englisch studieren, um jenen, die Sprachprobleme haben, als Dolmetscherin zu helfen. Neben ihrer Begeisterung fürs Schwimmen ist ihr liebstes Hobby, etwas gemeinsam mit ihrer Familie, also ihren Eltern und Brüdern, zu unternehmen. "Ich bin ein Familienmensch und für meine drei kleinen Brüder quasi eine zweite Mama. Das macht mir Freude und ich will ihnen ein Vorbild sein." Alle Reden des Landesfinales im Rathaus gibt’s zum Nachschauen auf dem YouTube-Channel von "wienXtra-Schulevents".
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