Berufsschule in Rudolfsheim-Fünfhaus
Vom Uhrmacher bis zum Fotografen
Die bz war zu Besuch in der Berufsschule für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe in Neufünfhaus.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Rund 20 Lehrberufe werden in der Berufsschule für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe (CGG) in der Hütteldorfer Straße 7-17 unterrichtet - damit ist man österreichweit die Berufsschule mit der höchsten Zahl an Lehrberufen. Das weitläufige Gebäude gleich gegenüber der Stadthalle wurde 1926 erbaut.
"Bei uns lernen angehende Fotografen genauso wie Labortechniker und Uhrmacher", weiß Schuldirektor Gerald Ammer. "In einigen Berufen wird nach wie vor ein klassisches Handwerk erlernt und unterrichtet, etwa bei Schuhmachern. Bei anderen Berufen ist ein enormer technischer Einsatz notwendig, etwa bei Chemie." Je nach gewähltem Lehrberuf sind die Unterrichtseinheiten recht gut gefüllt oder auch eher familiär mit nur drei oder vier Lehrlingen.
Lehre bringt Erfolg
Berufe wie etwa Präparatorin, Kürschner oder auch Modistin sind heute zwar selten geworden, haben aber gerade deshalb gute Jobaussichten. So stellen etwa Präparatoren Tierpräparate nicht nur von Säugetieren, sondern auch von Vögeln, Fischen und Kriechtieren her. Dabei wird zuerst die Haut vom Tierkörper abgezogen, das Fleisch entfernt sowie die Haare oder Federn gereinigt. Danach wird die Haut konserviert und das Präparat damit überzogen. Für eine naturgetreue Körperhaltung sind dabei viel Fingerspitzengefühl und gestalterisches Können nötig.
Die Lehrlinge der CGG stammen nicht nur aus Wien, sondern aus ganz Österreich und sogar aus Deutschland und der Schweiz. "Vor zwei Jahren hatten wir im Fachbereich Präparatoren sogar eine Schülerin aus Japan bei uns", weiß Ammer, "im Lockdown ist dafür aber ein erhöhter organisatorischer Aufwand erforderlich, so durften etwa Lehrlinge aus Tirol zuletzt eine Woche lang nicht in Wien beschult werden."
Biochemie ist cool
Vor Kurzem wurde in der CGG ein neues Biochemielabor eröffnet: "Dieser Tage wird auch noch ein Kühlschrank geliefert, der Temperaturen bis minus 85 Grad leisten kann - damit könnten wir sogar Covid-Impfstoffe lagern", merkt der Direktor an. "Damit solche Projekte möglich sind, werden wir von den Gewerkschaften, den Innungen und der Stadt Wien unterstützt."
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