Von der Biotonne ins Blumenbeet
Die Erde "Guter Grund" der Abteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) wird mit Kompost aus der Wiener Biotonne hergestellt und kommt gänzlich ohne Zugabe von Torf aus.
Diese Erde kann für sämtliche Bepflanzungen im Haus und Gartenbereich, zum Ein- und Umtopfen von Blüh- und Gartenpflanzen sowie für die Bodenverbesserung in Blumen- und Gemüsebeeten verwendet werden. Wie bei allen Erden, ist auch hierbei entsprechend dem Nährstoffbedarf der Pflanzen rechtzeitig eine Nachdüngung erforderlich.
Verkauf
Die Erde ist seit Februar bis Oktober auf allen Mistplätzen und beim 48er-Basar in 18- und 40-Liter-Säcken zum Preis von drei beziehungsweise fünf Euro erhältlich.
Guter Grund mit Österreichischem Umweltzeichen
Die neue Erde enthält neben Wiener Kompost auch einen stickstoffstabilisierten Rindenhumus, eine weitere wichtige Komponente sind entsprechend vorbereitete (thermisch druckimprägnierte) Holzfasern. Diese Zusammensetzung gewährleistet eine lockere und leichte Konsistenz. Ergänzende Nährstoffe werden ausschließlich in Form von organischen Düngemitteln hinzugefügt. Die Erde besteht somit zu 100 Prozent aus natürlichen Bestandteilen.
Die torffreie Erde entspricht - wie schon im Vorjahr - den strengen Vorgaben des Österreichischen Umweltzeichens, welche durch unabhängige Gutachten überprüft werden. Durch die geforderten Qualitätskriterien wird eine ausgeglichene Nährstoffversorgung gewährleistet, ein hohes Pflanzenwachstum der Umweltzeichenprodukte sichergestellt und eine nachhaltige Erdenalternative geboten.
Pro 40 Liter-Sack Erde können durch den Einsatz von Kompost aus Wiener Bioabfall zusammen mit anderen Zusatzstoffen wie zum Beispiel Rindenhumus bis zu 36 Liter Torf eingespart werden. Das bedeutet eine Reduktion von Klimagasemissionen in der Höhe von mindestens acht Kilogramm CO2 pro 40-Liter-Sack "Guter Grund".
Mit dem Verzicht auf den Einsatz von Torf unterstützen die HobbygärtnerInnen den Erhalt von Mooren. Diese zählen zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Zudem wird ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet: Weite Transportwege für den Import nach Österreich können eingespart werden.
Die Wiener Blumen- und Gartenerde ist damit auch ein "Guter Grund" für alle Wienerinnen und Wiener, die Biotonne zu nützen und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Der Kreislauf der Natur wird vollständig geschlossen - aus Obst- und Gartenabfällen wachsen erneut Gemüse und andere Pflanzen, die Herstellung ist umweltfreundlich.
Perfekter Kreislauf in Wien: von der Biotonne ins Blumenbeet
Ausgangsmaterial für Wiener Kompost und daher auch für die Blumenerde "Guter Grund" sind die rund 100.000 Tonnen an Bioabfällen, die die MA 48 in den über 80.000 Biotonnen im Grüngürtel der Stadt sammelt. Im größten offenen Kompostwerk Europas, dem Kompostwerk Lobau der MA 48, entsteht aus getrennt gesammelten Bioabfällen jährlich zwischen 45.000 und 50.000 Tonnen Kompost höchster Qualität. In einem offenen Kompostierverfahren werden ausschließlich pflanzliche Abfälle aus Küche, Haushalt und Garten zerkleinert, gesiebt, homogenisiert und mit Wasser angereichert. Nach acht bis zehn Wochen ist das Kompostmaterial ausreichend gereift und kann zur Produktion der torffreien Erde "Guter Grund" oder als Dünger im biologischen Landbau herangezogen werden.
Die Maschinen des Kompostwerks werden umweltfreundlich mit Biodiesel betrieben. Der Clou daran: Der Biodiesel wird aus Altspeiseölen und –fetten hergestellt, welche jährlich von den Wienerinnen und Wienern auf den Mistplätzen beziehungsweise bei den Problemstoffsammelstellen abgegeben werden.
Bereits seit 2002 trägt die Kompostierung der MA 48 das Österreichische Kompostgütezeichen des Kompostgüteverbands Österreichs. Zur Erlangung bzw. Beibehaltung dieses Gütesiegels, wird die Kompostierung jährlich vom Kompostgüteverband, hinsichtlich der Inputmaterialien, der Betrieblichen Vorgehensweise und der Kompostqualität überprüft.
Die Abmischung der Erde findet im Erdenwerk der Firma Compo/terrasan am MA 48-Betriebsgelände "Schafflerhof" im 22. Bezirk statt. Damit erfolgt der gesamte Biokreislauf - von der Sammlung in der Biotonne bis zur Verarbeitung der Erde - in Wien. Kürzeste Transportwege sind somit gesichert.
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