Hilfswerk streicht Hausservice
Hilfswerk-Nachrichten schocken Senioren im Bezirk. Sie sind auf das Haus- und Wohnservice angewiesen.
BEZIRK SCHEIBBS. Der Sparstift macht nun auch von Serviceleistungen des NÖ Hilfswerkes nicht halt. Mit Jahresende stellt diese Organisation ihren Haus- und Wohnservice ein. Betroffen davon sind vor allem ältere Menschen im Bezirk Scheibbs. Das Haus- und Wohnservice umfasst Hilfstätigkeiten im täglichen Haushaltsablauf wie Gartenarbeit, Schneeschaufeln, Reinigungsdienste etc. und ist nicht zu verwechseln mit der Heimhilfe des Hilfswerkes.
Vergangene Woche flatterte die Botschaft via Hilfswerknachrichten in die Haushalte und führte bei vielen betroffenen Senioren zu Verzweiflung. Verärgert darüber war auch FPÖ-Nationalrat Christian Lausch: „Im September, als der Wahlkampf tobte, wurde diese Option noch vehement vom Hilfswerk bestritten. Jetzt, nach der Wahl, springt die Katze aus dem Sack. Man hat vor der Wahl bewusst gelogen. Nun lässt man diejenigen, die unser Land aufgebaut haben, im Stich und vernichtet Arbeitsplätze.“
Die Bezirksblätter Scheibbs befragten dazu Elisabeth Schreiner von der NÖ Landeszentrale des NÖ Hilfswerks: „Die Stundenzahlen im Bereich Haus- und Wohnservice sind in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. Daher war dieses Angebot nicht mehr wirtschaftlich tragbar. In ganz Niederösterreich gab es zuletzt rund 850 Personen, die dieses Service in Anspruch genommen haben. Dabei beschäftigen wir ca. 50 Servicekräfte.“
Elisabeth Kellnreiter vom Hilfswerk Ötscherland in Scheibbs sagt zum Thema: "Beim Haus- und Wohnservice übernehmen Servicekräfte Arbeiten in Haushalt, Garten und Umfeld sowie diverse Erledigungen. Im Laufe der Jahre klafften jedoch die Kosten und die Erträge aus dem Angebot immer weiter auseinander, so dass eine Weiterführung finanziell nicht mehr tragbar ist. Deswegen muss das Haus- und Wohnservice bis Jahresende 2013 in ganz Niederösterreich eingestellt werden. Bis dahin werden die Servicekräfte des Niederösterreichischen Hilfswerks noch in gewohnter Weise betreuen."
Über mögliche Alternativen klärt Kellnreiter auf:"Wir bemühen uns, dass unsere Kundinnen und Kunden weiter versorgt werden – zum Beispiel von unseren qualifizierten Heimhelfer/innen, sie unterstützen unter anderem bei der Haushaltsführung (Reinigungsarbeiten, kochen), alltäglichen Aktivitäten (Körperpflege, Essen), Einkäufen, Erledigungen. Bei Bezug von Pflegegeld und Hauptwohnsitz in Niederösterreich wird dieses Angebot des Hilfswerks zudem vom Land Niederösterreich gefördert."
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