Kraftwerksneubau in Purgstall

- <b>Ernst Hüttinger</b> (links im Bild), Willibald Loiskandl (Bildmitte) und das Team der SPÖ Purgstall luden zur Diskussionsveranstaltung.
- hochgeladen von Roland Mayr
Der geplante Neubau des Kraftwerks im Ortskern von Purgstall sorgt für viel Aufregung bei der Bevölkerung.
PURGSTALL. Der Umweltschützer Ernst Hüttinger und die SPÖ Purgstall luden die Purgstaller Bevölkerung zu einer Diskussionsveranstaltung über den Kraftwerksneubau in das Gasthaus Hörhan nach Purgstall.
Erlaufschlucht in Gefahr
Engelbert Gady von der SPÖ Purgstall gab zum Auftakt der gut besuchten Veranstaltung einen Überblick über die Chronologie zum Neubau der Marktwehr.
"Ein Umbau der Marktwehr in Purgstall steht außer Frage, die Umgebung und das Naturdenkmal Erlaufschlucht sollen aber nicht beeinträchtigt werden. Unser Ziel ist nicht, einen Neubau zu verhindern, uns stört die mangelnde Transparenz bei der Planung", erklärt Engelbert Gady von der Purgstaller SPÖ.
"Im stillen Kämmerlein"
"Wir wollen hier keine Gegnerschaft mobilisieren, sondern eine Reihe von Fragen und Ungereimtheiten aufklären. Es ist für Außenstehende fast unmöglich, an gesicherte Informationen über den Kraftwerksbau in Purgstall zu gelangen", kritisiert auch Umweltschützer Ernst Hüttinger die Geheimniskrämerei der Gemeindepolitik.
Ernst Hüttinger und der Experte für Wasserwirtschaft Willibald Loiskandl von der Universität für Bodenkultur klärten danach über die ökologischen Auswirkungen nach der Umsetzung auf.
Ökologische Auswirkungen
"Es ist nicht nur das unmittelbare Ortsbild geschädigt, sondern der Ausbau des Kraftwerks greift ganz massiv in das sensible ökologische Erscheinungsbild in der flussabwärts liegenden Erlaufschlucht ein", so Hüttinger.
Willibald Loiskandl klärte das Publikum über die Sohleeintiefung oberhalb und unterhalb des geplanten Kraftwerks, die Ökologie, den Einfluss auf den Grundwasserhaushalt und den geologischen Untergrund auf.
"Für eine optimale Fallhöhe und damit eine bessere wirtschaftliche Nutzung muss der Kraftwerksbetreiber ober- und unterhalb das Flussbett eintiefen, was ökologisch nicht ohne Folgen bleiben kann", erklärt der Universitätsprofessor und Wasserwirtschaftsexperte Willibald Loiskandl.
Emotionen gingen hoch
Wie sehr das Thema die Purgstaller interessiert, zeigte sich an der sehr spannenden Diskussion aller Teilnehmer.
"Dieses Thema wird auch kommende Generationen in Purgstall betreffen, weshalb wir auf einer sachlichen Ebene diskutieren sollten", versuchte Ernst Hüttinger die Emotionen der Gäste etwas zu beruhigen.
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